„Michael Kohlhaas“ – der Kreml macht Tabula rasa

Ein Land auf „Michael Kohlhaas“ Mission – wo vor 70 Jahren nach langem, mühsamen Kampf die Rote Armee den letzten Widerstand auf dem eigenen Territorium brach, schicken sich nun russische Elitesoldaten an, die Nazis, gegen die der Kreml vorgibt, zu kämpfen, aufzuspüren. In Rivne, weit im Hinterland der Ukraine unweit von Lemberg, wurde gestern Abend geschossen. Die OUN hat sich einfach überrollen lassen, um dann in Galizien den Guerilla-Krieg zu starten. Ob die Kämpfer, derer man habhaft werden will, schon dort sind, weiß niemand zu sagen. Es wäre nicht nicht das erste Mal, dass jene, die als Haupttäter gelten, bereits untergetaucht sind. Dass ausgerechnet Zelenski als deren Anführer bezeichnet wird, ist der Propaganda geschuldet – der wunde Punkt in dessen Amtszeit ist, dass er sich nicht von den Verbänden, die die Separatisten 2014 in Schach hielten, getrennt hat (die ukrainischen Freikorps sind nun Teil der Nationalgarde). Und dann hat er Maßnahmen erlassen, auf die nur ultrarechte Politiker und Nationalisten kommen würden. Da hilft es ihm auch nicht weiter, sich den Russen auf Russisch per Video zu erklären. Nach 8 Jahren der Demütigung, in denen sie Statisten waren, denen man bei jeder Gelegenheit klar machte, dass sie keine Chance haben würden, ihr Forderungen durchzusetzen, richten die bzw. der Kreml sich die Ukraine nach ihren Vorstellungen ein, denn dank des Dnjeprs sowie der Konzentration der kampfstärksten Verbände an der Grenze zu Russland haben sie kaum noch eine Chance, den Kampf zu gewinnen. Stünden Teile dieser Truppen hinter dem Fluss, hätten die Russen bei ihrer „Entnazifizierungsaktion“ Abstriche machten müssen. Dafür hätte er nur Soldaten aus dem Osten abziehen müssen. Nun sitzen seine Truppen, so wie die 6.Armee in Stalingrad, in der Falle. Vielleicht hätte der Kreml es als Zeichen des „guten Willens“ Kiews verstanden, wenn man sich aus dem Donbass zurückgezogen hätte. Die Lage der Truppen ist wohl ein Grund, warum Putin es mit seiner „Michael Kohlhaas“ Mission auf einmal so eilig hatte. Zelenski ist nun in Kiew eingeschlossen. Angesichts der sich ständig schlechter werdenden Situation werden die Russen darauf warten, dass er aufgibt.

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