Russland übernimmt Verantwortung,

und das wie üblich recht unkonventionell und sogar nicht den Normen entsprechend, aber immerhin ist es nun nicht mehr möglich, sicher hinter dem Minsker Abkommen, das wohl nur abgeschlossen wurde, um Zeit zu gewinnen, zu verstecken. Die Geschichte wird zeigen, ob Russland, das zuerst den Tarnanzug ab- und die Kampfmontur übergestreift hat, auch bestraft wird. Der Blog hat den Eindruck, dass Baerbock und Co. aus ihren Schutzhüllen der Marke „Minsk“ gar nicht mehr herauswollten – es war bequem, ständig zu wiederholen, beide müssten verhandeln, ja bei Steinmeier, der mit am Vertragstisch saß, würde es den Blog nicht wundern, wenn er sich auf dem Niveaus Rathenaus sehen würde, denn wer äußert, Putin habe das Minsker Abkommen vernichtet, der muss wirklich der Überzeugung sein, etwas Tolles ausgehandelt zu haben. Nach fast 7 Jahren Verhandlungen kann er nicht glauben, die Punkte des Abkommens würden umgesetzt werden. Wenn man schon nicht so weltfremd sein kann, dann kann man wenigstens versuchen, so zu tun, als sei man es. Statt weiter Verstecken zu spielen hat Russland die Karten auf den Tisch gelegt. Hätten wir Realpolitiker, wüssten die, dass es an der Zeit ist, Forderungen zu stellen. Leider haben wir nur Leute, denen nichts anderes einfällt, als Sanktionen auszusprechen. Wie wäre es, der Ukraine zu versichern, sie militärisch zu unterstützen, sollte Russland anstreben, weitere Regionen des Landes unter seine Kontrolle zu bringen? Die Krim ist futsch, der Donbas verloren – Zelenskyj würde das Angebot Putins, anzuerkennen, dass die besagten Gebiete nun Russland gehören, wohl schon annehmen, wenn der Westen ihm Garantien geben würde, wie die Aussicht auf den Eintritt in die EU oder der Sicherheitszusagen. Erstaunlicherweise macht ihm der Westen da kein Angebot. Er hat nichts davon, wenn die Deutschen sich selbst schaden, indem sie Nordstream 2 auf Eis legen. Angesichts der kärglichen Unterstützung sieht es ganz danach aus, als ob die Ukraine die Ehre hat, für die USA und Großbritannien einen Stellvertreterkrieg führen zu dürfen. Im Westen labt man sich derweil an der Vorstellung, die Besetzung der Krim und die Anerkennung des Rests Neurusslands könne man mit dem Einmarsch in Ungarn und der Tschechoslowakei vergleichen. Und vermutlich hat man geglaubt, Russland würde immer so schwach wie Anfang der neunziger, als das Land im Chaos zu versinken schien, bleiben. Gorbatschow war noch dankbar, dass die Deutschen seinen Offizieren Wohnungen in der Heimat finanzierte. Die Zeiten sind vorbei.

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