In der Kolonne eines Politikers – ein Traum

Hätten Sie gedacht, dass Scholz, als er sein Amt als Bundeskanzler antrat, gestalkt werden könnte? Damals war es realistischer, anzunehmen, Claudia Roths müsse in ihrer Amtszeit als Kulturstaatsministerin Aliens, die vor dem Reichstag landen, begrüßen. Ein Stalking Scholz’ hat sich der Blog nicht vorstellen können. Und das noch mit der Unterstützung seiner Personenschützer, die den Stalker, der vermutlich die schnellsten 20 km seines Lebens erleben durfte, in dessen Kolonne, die auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen war, ließen. Das ist es nur fair, wenn er am Ende den Kanzler umarmte. Für Politiker tut sich mit dem heutigen Tag eine neue Einnahmequelle auf – gegen einen gewissen Obolus dürfen Leute, deren Autos genügend PS haben, sich in deren Kolonnen einreihen. Mehr als vier Fahrzeuge sollten es aber nicht sein, des Schutzes der Personen wegen. Was fehlt ist noch eine Webseite, auf der Politiker, die Personenschutz genießen, ihre Fahrten ankündigen, so dass sich Interessenten rechtzeitig darauf einstellen bzw. anmelden können (eine App würde sich bestimmt besser machen). Natürlich darf man nicht wählerisch sein – man muss nehmen, was im Angebot ist. Obwohl der Blog gewisse Vorbehalte gegen die FDP pflegt, hätte er keine Probleme, mit Lindner, einem Porschefan, was die Vermutung nahelegt, dass dessen Kolonne die schnellste auf deutschen Autobahnen sein muss, zu fahren. Leider wird das für immer ein Traum bleiben, auch des Autos wegen, denn bei ihm ist der Blog sich nicht sicher, wie unser Finanzminister reagieren würde, wenn er sich in einem Aston Martin (natürlich geliehen) einreihte. Wegen der möglichen Gefährdung andere ist es vielleicht ganz gut, dass unsere Politiker nicht auf diese Einnahmen angewiesen. Für den deutschen Bürger ist ein gestalkter Bundeskanzler jedenfalls eine ganz neue Erfahrung – er hat im Fernsehen erleben können, wie einer ein Ei abbekam (noch interessanter war, zu sehen, wie der Kanzler der Einheit versuchte, den Werfer zu stellen). Eine wurde niedergeschrien (wieder im Osten). So etwas gab es aber noch nicht.

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Bakhmut heißt wieder Artemovsk,

und das seit Sonntag, als der Chef der Wagners verkündete, man habe die Stadt eingenommen, was die Ukrainer veranlasste, das zu tun, was sie immer in solchen Fällen zu tun pflegen, nämlich deren Einnahme zu dementieren. Einige Stunden hat es gebraucht, bis sich auch in den hiesigen Medien die Meinung durchgesetzt hat, Bakhmut sei jetzt wieder russisch, jedoch mit der Einschränkung, dass sich dies wieder schnell ändern könne. Wenn man die Stadt schon nicht halten konnte, dann hat man es wenigstens geschafft, den Russen nicht viel Zeit zu geben, sich wieder an den Namen Artemovsk zu gewöhnen – gleich am nächsten Tag griffen die Ukrainer russische Dörfer hinter der Grenze an. Da der Angriff militärisch keinen Sinn ergibt, kann ihn nur Selynskyjs Propagandaabteilung ausgeheckt haben kann. Artemovsk machte am Montag schon keine Schlagzeilen mehr, da alle Augen sich auf Belgorod richteten. Aus propagandistischer Sicht ein voller Erfolg – auf einmal schien es so, als sei Bakhmut schon vor Wochen gefallen. Es hat schon was, mitten in einer Siegesfeier des Gegners dafür zu sorgen, dass dieser sich ängstigt bzw. ihm unbehaglich ist. Andererseits würde es dem Blog nicht wundern, wenn dem Kreml an einer kurzen Feier ganz gelegen war, denn mit dem Angriff fiel Prigoschin auch aus den Schlagzeilen. Vor allem aber eignet sich die Aktion hervorragend, zu zeigen, dass jeder, der in der ukrainischen Armee dient, fürchten muss, an solch einem Kamikaze-Einsatz teilnehmen zu dürfen. Der Angriff wurde nämlich zurückgeschlagen, mit zig Toten und jeder Menge Material, das den Russen in die Hände fiel. Der Fehlschlag wäre wohl nicht so spektakulär ausgefallen, hätte man die Ukrainer gleich hinter der Grenze gestellt. Vermutlich hat das ukrainische Militär trotzdem keine Probleme, Soldaten für das nächste Abenteuer zu gewinnen. Bspw. wie man mit einem Schlauchboot über den Dnjepr setzt. Und wie man hinter feindlichen Linien operiert. Oder eine F-16 steuert, was wohl die schwierigste Aufgabe ist, die man übernehmen kann. Nach den Reinfall mit den Patriots, die neulich ihre ganze Magazine verschossen, ohne eine russische Rakete zu treffen (war ziemlich teuer), wird man die Maschine wohl kaum an einem Flugplatz, was den Piloten erlauben würde, sich auszutauschen, stationieren können. Vermutlich werden sie über das ganze Land verteilt werden. Ist es so möglich, die Russen in die Knie zu zwingen? Wohl kaum. Wie will man Angriffe koordinieren? Vermutlich dauert es nicht mehr lange, bis wir mehr wissen. Auch, ob Artemovsk bleibt oder die Stadt ihren Namen wieder ändern muss.

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Greenpeace zu verbieten ist ein Fehler

Russland ist auf dem Weg, in diesem Jahrhundert zum Hauptsündenbock zu werden – während man im Verlaufe des Kriegs gemerkt hat, wie wichtig es ist, Kriegsblogger, die Entscheidungen des eigenen Militärs kritisieren, zu haben, scheint man im Kreml nicht darauf erpicht zu sein, sich anhören zu müssen, dass man mehr für die Umwelt tun müsse, dann anders ist die Entscheidung, „Greenpeace“ zur unerwünschten Organisation zu erklären, nicht zu deuten. Die Fossil-Oligarchen, die davon ausgehen, China und Indien werden auf Dauer den europäischen Absatzmarkt ersetzen, so dass es sich lohnt, neue Förderstellen zu erstellen, haben wieder mal gesiegt. Sehr zum Schaden für die Bevölkerung, denn spätestens wenn hierzulande die Umstellung erfolgt ist, geht das Blame Game erst richtig los. Seit dem Krieg gegen die Ukraine wissen wir, dass die Europäer dieses Spiel perfekt beherrschen. Hat Russland bis dahin seinen Karbon-Footprint nicht reduziert, wird es für jede Hiobsbotschaft, die das Klima betreffen, verantwortlich gemacht, auch wenn das Land dann über die Jahre gesehen immer noch weniger Kohlendioxid als Europa emittiert haben sollte. In einer solchen Situation ist es wichtig, „Greenpeace“ im Land zu haben. Erst recht, wenn sich weitaus weniger Menschen für den Umweltschutz als hier interessieren. Klebeaktionen wie in Berlin scheinen in Moskau unmöglich zu sein. Trotz immenser Investitionen in den Nahverkehr (wenn sich der Blog nicht täuscht, ist Moskau die Stadt mit den meisten Elektrobussen in Europa) scheinen sich die Einwohner schwer zu tun, das Auto stehen zu lassen. Auch wegen des Kriegs wird man sich hüten, ihn bspw. durch höhere Spritpreise davon zu überzeugen, umzusteigen. Für „Greenpeace“ gäbe es viel zu tun, wenn man sie ließe. Sie könnten den Russen das System, was die Briten nutzen, schmackhaft haben. Als der Blog grob überflog, wie TEQ funktioniert, hat er sich gefragt, warum Habeck das nicht haben will. Statt höherer Preise wird der Verbrauch rationiert. Tankt man, geht automatisch etwas vom Guthaben, dass der Staat jedem schenkt, ab. TEQ wird Wärmepumpen zwar nicht verhindert, dafür aber den Menschen die Angst, Heizen könnte unbezahlbar werden, nehmen. Noch ist Polen aber nicht verloren – der Blog ist sich ziemlich sicher, dass es eher möglich sein wird, mit dem Zug von Petersburg nach Teheran als von Berlin nach Athen fahren zu können. Um die erstgenannte Strecke in Betrieb nehmen zu können, muss noch eine Lücke geschlossen werden. Weitaus schwieriger ist es, den Streit zwischen Griechenland und Nordmazedonien, der den Bahnverkehr unmöglich macht, zu beenden.

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Jesuit verurteilt – beste PR für die Kleber

Wenn nach einem Wochenende, an dem ein staatstragendes Ereignis dem anderen folgte, ein Jesuitenpater Schlagzeilen macht, dann kann die Welt optimistisch in die Zukunft blicken – ein Mitglied des Ordens ist wegen seiner Teilnahme an einem Klebestreik der „Letzten Generation“ zu einer Geldstrafe von nur 10,00 € verurteilt worden. Ein toller Anreiz, sich eine Auszeit zu nehmen, um als Jesuit ein oder zwei Jahre für die Umwelt zu kämpfen. Auto und Haus sollte man am besten verschenken, Aktien und Sparguthaben auch. Wer nichts hat, der kann auch nichts zahlen. Angesichts übervoller Gefängnisse hält der Blog es für nicht ausgeschlossen, die Haftstrafe, die ein Gericht nach zig Klebedelikten aussprechen muss, im Kloster absitzen zu können. Natürlich ist es illusorisch, zu glauben, das Urteil würde ein Run in den Orden auslösen. Vermutlich ist eher das Gegenteil der Fall – die Jesuiten haben es wieder einmal geschafft, sich bei vielen unbeliebt zu machen. So wie ihre Vorgänger, die selbst von den eigenen Glaubensbrüdern verfolgt worden, wie man Wiki entnehmen kann. Das Klischee über sie besagt, dass sie intelligent, hochgebildet, aufmüpfig, abenteuerlustig (vermutlich wegen des Films „Mission“), wissbegierig und allem Neuen zugewandt sind – mit anderen Worten, wenn ein Jesuit sich festkleben lässt, dann ist die Kacke am Dampfen, sprich es ist höchste Zeit, etwas gegen den Autowahn, der viele Menschen fest in seinem Griff hat, zu unternehmen. Der Blog wüsste keinen, der den Klebern mehr Reputation verschaffen könnte. Selbst ein Professor kommt gegen ein Mitglied des Ordens nicht an. Sogar Musk hätte da Schwierigkeiten. Für die „Letzte Generation“ ist das Urteil eine große PR-Erfolg. Für die Gauckisten, zu denen der Blog alle zählt, die ihm die Chance geben, seinen verqueren Ansichten die die Welt zu tragen, während andere nicht zu Wort kommen, ist das ein schwerer Rückschlag, denn wegen des Urteils könnte sich der eine oder andere Talker genötigt sehen, jene, die eine andere Meinung als der Mainstream vertreten, einzuladen (bspw. Leute, die der Gruppe nicht angehören, dennoch aber mitmachen). Dem Blog würde es nicht wundern, den Pater bald bei Lanz zu sehen. Wenn er da nicht schon war.

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Selenskyj im OUN-Pullover beim Papst – der Mann ist der geborene Provokateur. Gestern hat er es wieder gezeugt. Wäre der Blog Papst, hätte er ihn in diesem Aufzug nicht in den Vatikan gelassen. Mal sehen, wie er heute herumrennt.

Publiziert am von Andree Barthel | Schreib einen Kommentar

Eliteeinheiten – ausgerechnet die Wagners?

Schön, wenn man Eliteeinheiten neben sich hat, wie deutsche Landser, die an der Ostfront kämpfen mussten, zu berichten wussten – lag neben ihnen die Waffen-SS, konnten sie sich einigermaßen sicher sein, dass die ihrer Frontabschnitte halten würden. Nichts war schlimmer, als mir nichts, dir nichts in einem Kessel zu sitzen, weil ein paar Kilometer weiter die Front zusammengebrochen war. Saß man einmal in der Falle, gab es kein Entkommen mehr. Stalins Sowjetunion hatte „nur“ die Rote Armee, in der Verbände, die sich im Kampf bewährten, zu Gardeeinheiten erklärt wurden. Unter Putin ist das natürlich anders – da gibt es u. a. die Wagners, deren Chef Prigoschin bestimmte nichts dagegen hätte, wenn man sie zu den Eliteeinheiten zählen würde. Immerhin haben die „Musicians“ dreiviertel Bakhmuts erobert. Heute sind noch einige Quadratmeter hinzugekommen. Und vermutlich dafür gesorgt, dass die Ukrainer im Nordwesten der Stadt nur 2 km vorangekommen sind. Angeblich hätten regulären Verbände beim ersten leichten Beschuss die Anhöhe, von der sich die gesamte Stadt beobachten lässt, fluchtartig die Stellungen verlassen. Einen Monat hat Wagner gebraucht, auf den Hügel zu gelangen. Da niemand so recht weiß, warum die Einheiten, die dort stationiert waren, nicht gekämpft haben, darf nun kräftig über die Gründe des Rückzugs spekuliert werden – liegt es an der Moral der Truppen oder hat man sich auf eine Position, die leichter zu verteidigen ist, zurückgezogen? Will man die Ukraine darin bestätigen, weiterhin Truppen in die Stadt zu schicken? Oder haben die Russen einen Köder gelegt, der die Führung der UAF animieren soll, nun endlich mit der Offensive zu beginnen? Auf der Karte sind es so aus, als ob sie nun in Gefahr sind, eingekreist zu werden. Gestern hieß es noch, Wagner sei bedroht. Dank Selenskyjs Obsession, unbedingt Gebiete zurückerobern zu wollen, sind die Russen in der bequemen Situation, nicht selbst die Initiative ergreifen zu müssen. War der Rückzug geplant, kann man den Dingen, die kommen, beruhigt entgegensehen. Ansonsten bliebe Putin nur übrig, dafür zu beten, dass Prigoschin, ohne dessen Eliteeinheiten der Widerstand wohl zusammenbrechen würde, nichts passiert. Schalten den die Ukrainer aus, hat er ein Problem. Zu allem Überfluss haben die Ukrainer heute auch ihr erste „glide bomb“, von den die Russen 20 am Tag niederprasseln lassen, ins Ziel gebracht – nicht per Flugzeug, sondern mithilfe der HIMARS. Ein Industriebetrieb in Lugansk war das Ziel. Einen besseren Tag, sich im Vatikan vorzustellen, hätte sich Selenskyj nicht aussuchen können. Hoffentlich lässt der Heilige Vater sich nicht blenden (so wie Gauck, der ihn für einen Engel hält).

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Ohne Smartphone geht wohl nichts mehr

Wenn der Blog back ist, dann wissen die Leser, die länger dabei sind, schon, wo er seinen Urlaub verbracht hat – natürlich wieder in Italien, wo es noch turbulenter als bisher zuging, was diesmal aber nicht an Trenitalia, deren Zügen wieder pünktlichst einliefen, lag (der Blog will aber nicht verhehlen, dass der Fahrplan auf der Strecke, die er wählte, recht großzügig gestaltet wurde, so dass die Fahrer gar nicht umhin können, als ihn einzuhalten), sondern an seinem neuen Gefährten – dem Smartphone, das in Gaststätten, die für sich den Barcode entdeckt haben, ein absolutes Muss ist, wenn man nicht verhungern will. Nichtsahnend, dass man sich in den ganz hipen Etablissements die Speisekarte aufs Handy holt, hatte er es in Palermo im Hotel gelassen – bis er verstand, wozu die kleinen Quadraten mit den schwarzen Strichen auf den Tischen gut sein sollen, brauchte er eine Weile, die dank des freundlichen, jungen Personals, das u. a. meinte, wer Europäer sein wolle, müsse ein Smartphone haben, recht amüsant verlief. Nach einigem Hin und Her und Suchen haben sie dann noch eine gedruckte Karte auftreiben können. In Marettimo das gleiche Bild, nur mit dem Unterschied, dass der Blog irgendwann auf der Anreise zur Insel es geschafft hat, sich aus dem Netz, was die Telekom ihm zugewiesen hat, auszuklinken. Der Vorstellung, hungrig ins Bett gehen zu müssen, brachte ihn sogar auf den Gedanken, auf seinem Bildschirm würde die Karte als PDF auch ohne Internetverbindung erscheinen, was sich natürlich als falsch herausstellte. Wenigstens hat er mit seiner Unbedarftheit dafür gesorgt, bei der Bedienung einen Wettlauf, wer die Daten am schnellsten scannt, auszulösen (beim letzten Mal erschien der Speiseplan nach wenigen Sekunden auf dem Bildschirm). Dank der Hilfe einer freundlichen Dame TIMs, die natürlich nur Sekunden brauchte, um den Fehler zu finden, hatte er in Trapani, auf deren westlicher Promenade man mit ein wenig Phantasie sich auf der El Malecon wähnen kann, mühsam, aber erfolgreich selbst scannen können. Trotz intensiver Suche bot sich keine Gelegenheit mehr, eine gewisse Routine zu entwickeln – in Castellammare del golfo waren Tische mit Scanblättchen mega-out. Vermutlich aus guten Grund – angesichts des Geschäftsgebarens der Betreiber, dem Gast, speziell Laien wie dem Blog, die Auswahl so schwer wie möglich zu machen, ist es recht unpraktisch, aus einer Speisekarte auf dem Handy wählen zu müssen. Das Speisekarte gehört damit wohl zu den wenigen Kulturgütern, die nicht bedroht sind. Der Blog kann sich jedenfalls kein Smartphone vorstellen, das die Unesco zwingen könnte, sie auf die Welterbeliste zu setzen. Nichtsdestoweniger hat so eine Onlineübersicht etwas, wie die Karte, die dem Blog in Marettimo zur Verfügung stand, zeigt.

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Kai Wegner und Frau Talleyrand

Dreimal dürfen Sie raten, wer von den beiden überlebt? Die Frage ist so doof, dass der Blog es sich nicht verkneifen kann, sie seinen gebildeten Lesern, von denen die meisten noch viel klüger als er ist, zu stellen. Natürlich Frau Talleyrand aus Ostberlin, die viele für verrückt erklärten, als sie verkündete, zu beabsichtigen, ein Bündnis mit dem Westberliner Wegner, bei dem sich der Blog immer die Frage stellt, wer wen befreite, als die Mauer fiel, einzugehen. Die gestrige Pleite ihres neuen Bosses, die sie gekonnt weglächelte, machte die ehemalige Bundesministerien zum Shootingstar im neuen Senat – während der neue Oberbürgermeister der Stadt sich nun beweisen muss, kann sich Frau Talleyrand sich darauf konzentrieren, den Menschen, die mit Berlin nicht viel am Hut haben (zu denen zählt auch der Blog), zu zeigen, dass „reich“ und „sexy“ sich nicht ausschließen. („Arm“ und „sexy“, wie noch unter Wowereit, will heute keiner mehr sein.) Der Blog ist ganz optimistisch, dass es ihr gelingen wird, Investoren in die Stadt zu locken. Das gestrige Wahltheater hat ihr dafür mehr Zeit als erwartet verschafft. Die gilt es, zu nutzen. Da jemand, der Frau Talleyrand heißt, kaum Fehler macht, wird die Presse wohl nur Wegner argwöhnisch beäugen. Der Blog glaubt, die ehemalige Oberbürgermeisterin will nicht ewig für die Wirtschaft in Berlin verantwortlich sein. Zurück auf den alten Posten soll es schon wieder gehen. Oder, wie ihr berühmter Namensgeber, gar ins Außenministerium, in das sie jedoch erst kommt, wenn die Wähler zu Überzeugung gelangt sind, dass die nassforsche Art und Weise, mit der die jetzige Inhaberin die Dinge angeht, dem Land nur schaden. Danach sieht es aber im Augenblick nicht aus, so dass sie sich gedulden muss. Jedoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Menschen wieder jemanden haben wollen, der mit allen kann. Das ist dann ihre große Stunde.
Verschiedener können die Meinungen nicht sein – Bild meint, der „Gepard“ habe sich bewährt, weil er eine Attacke einer Lancet-Drohne scheinbar unbeschadet überstanden hat. Die Russen sehen das natürlich ganz anders – sie glauben, auf alle Fälle sei dessen Radar zerstört worden, so dass er repariert werden müsse, was als Erfolg zu werten sei. Was bringe ein Panzer, der seine Aufgabe, nämlich Fluggeräte zu zerstören, nicht erfülle? Dessen Aufgabe sei, Drohnen erst gar nicht in seine Nähe kommen zu lassen. Zudem sollte er wohl eine S-300 Batterie schützen. Die ging jedoch in Flammen auf.

PS: Der Blog setzt eine Woche aus. Am 09. Mai geht es in alter Frische weiter.

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Felix Austria dank Dankl

Wenn selbst der Standard nicht anders kann, als offen zu zeigen, dass er Österreichs neues Wunderkind Dankl eher für ein Schmuddelkind hält, dann fühlt sich der Blog erst recht verpflichtet, auszurufen, „Felix Austria“ – jedes andere Land wäre froh, wenn es junge Politiker hätte, über die man sagen kann, sie haben das Talent, ganz groß herauszukommen. Mit ihm ist es wie mit einem außergewöhnlichen Fußballspieler, dem man gerne zuschaut, obwohl er beim falschen Klub oder gar beim Erzfeind spielt. Dankl, um beim Fußball zu bleiben, wäre ein Linksaußen, der wegen der Enge des Platzes ohne Einsätze bliebe. Um sein Können zeigen zu können, bräuchte er mindestens noch 2 Meter auf beiden Seiten. Früher wurden Leute wie er als Ultras bezeichnet. Im Wissen, dass eine solche Einstufung einem Berufsverbot als Politiker gleichkommt, ist seine Partei auf die geniale Idee gekommen, am Ende des Parteinamens ein kleines Plus zu setzen – KPÖ plus, Kommunisten, die auf ihren Kommunismus noch eine Schippe draufpacken, sprich noch etwas gratis dazugeben. Das kann selbst Plus nicht bieten. Das Häppchen, das die Salzburger, von denen mehr als 20 Prozent die Partei gewählt haben, sich erhoffen, hat der Blog schon ausgemacht – die Piefkes, für die Kommunisten noch schlimmer als die Russen sind, sollen aus der Stadt vertrieben werden. Ein äußerst schwieriges Unterfangen, denn dank Beckenbauer, der auch dort leben soll, wissen wir, dass der Deutsche nur das sieht, was er sehen will. Vermutlich wird man darum die Kommunisten erst wahrnehmen, wenn es zu spät ist, sprich der Kommissar für Wohnungsfragen bei den Deutschen klingelt und sie auffordert, wegen des neuen Wohnraumdekrets der Räteversammlung (nur noch 25 Quadratmeter pro Person sind erlaubt) zusammenzurücken. Spätestens dann wäre es an der Zeit, die tolle Stadt zu verlassen. Obwohl Dankl im Interview, das er dem ORF gibt, die Wohnungsnot sein Leitmotiv ist, wird es dazu sicherlich nicht kommen. Da der Mann einen ziemlich bodenständigen Eindruck vermittelt, dürfte das nicht letzte Sensation der Plus-Kommunisten sein. Es könnten noch mehr folgen. Selbst für die Staaten ist noch nicht alles verloren – unter den vielen jungen Menschen, die dort leben, muss es doch jemanden geben, der die Welt vor dem Duell der Greise, das uns in einem Jahr erwartet, rettet.

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Führt Wagenknecht die „Fünfte Kolonne“ an?

Ist das das Ende einer Wissenschaft? Wer früher wissen wollte, was hinter den dicken Mauern mitten im Herzen Moskaus vor sich geht, der musste jemanden, über den es hieß, er sei ein Kreml-Astrologe, fragen. Die waren rar wie heute die Böttcher. Leider kann sich der Blog an keinen mehr erinnern. Vielleicht sind sie auch schon längst ausgestorben. Vermutlich wäre deren Verschwinden dem Blog gar nicht aufgefallen, wenn der US-Geheimdienst nicht für die „Kreml-Leaks“ gesorgt hätte. Die Washington Post durfte in die Unterlagen reinschauen – erstaunlicherweise handeln die nicht davon, wie Russland sich die Ukraine einverleiben will, sondern um eine Art „Fünfte Kolonne“, die der Kreml in Deutschland etablieren will. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wer an deren Spitze stehen soll – natürlich Sahra Wagenknecht, die jedoch davon nichts gewusst hat, so dass ihr gar nichts anderes übrig geblieben ist, als die Story zu dementieren. Wenn der Blog den Artikel des Standards richtig liest, seien, wie anders kann es auch sein, ostdeutsche Demonstranten mit Schildern, auf denen Slogans standen, die aus dem Kreml stammen, durch die Straßen Neustrelitzes und Leipzigs gezogen – als ob sie nicht in der Lage wären, eigene Losungen zu entwerfen, so wie der Blog, der mit einem Schulkameraden ein Plakat, auf dem u. a. „Mury Mur“ stand, entworfen hat. Letzte Woche war Wagenknecht noch auf der Titelseite des Spiegels, heute wird sie verdächtigt, eine Agentin Moskaus zu sein – so schnell kann es in Kriegszeiten gehen. Ob es bei den 24 Prozent, die bei einer Meinungsumfrage angaben, sich vorstellen zu können, sie zu wählen, bleibt, ist nun höchst fraglich. Der Blog würde sich jedoch nicht wundern, wenn auch bei uns bereits amerikanische Verhältnisse herrschen würden – die Wähler bleiben ihrem Kandidaten treu, auch wenn dieser ständig mit Dreck beworfen wird. Aber will Wagenknecht sich überhaupt die Gründung einer neuen Partei antun? Eher wohl nicht, denn niemand kann sagen, ob das Potential wirklich so riesig ist, wie Demoskopen uns glauben lassen. Schon 10 Prozent von denen zu halten, wäre ein Erfolg. Jedenfalls für jemanden, der noch nicht lange im Geschäft ist. Wer aber schon erfahren musste, auch bei einem zweistelligen Ergebnis marginalisiert zu werden, der überlegt sich gut, die Strapazen auch sich zu nehmen.

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