Armes Schalke – mit den Pseudo-Eurofightern ist kein Staat zu machen

Früher war alles besser, denn da hätte man nach einer Vorstellung, wie sie Schalke heute bei Ajax hingelegt hat, als Strafe die Spieler eine Woche unter Tage schuften lassen. Im Manchester Kapitalismus hätten sie sogar Doppelschichten fahren müssen. Wegen der Zechenschließungen ist dies heute nicht mehr möglich. Dank der Kommerzialisierung des Fußballs, von der die Spieler am meisten profitieren, sind andere Beschäftigungen ausgeschlossen. Das hindert den Verein aber nicht daran, den 10 Stunden Arbeitstag bei höchstens einem freien Tag in der Woche einzuführen. Angesichts der Rumpelei, die die Mannschaft heute geboten hat, würden die zwar nicht reichen, jedoch könnten die Verantwortlichen mit der Gewissheit leben, alles getan zu haben, um die Mannschaft wieder auf Vordermann zu bringen. Und da dies während der Saison nicht zu machen ist, stellt sich die Frage, ob im Sommer der jetzigen Trainer die neuen Arbeitszeiten erleben wird. Da es auf Schalke an den elementarsten Dingen fehlt, glaube ich nicht, dass der Vorstand bei einer Spielkultur, die gegen Null tendiert, an Weinzierl festhalten wird, es sei denn, dessen Antwort auf die Frage, wie er Schalkes größtes Problem lösen will, ist am schlüssigsten. Ja, und das ist das Gute an der Misere, es gibt ein Kriterium, dessen Erfüllung darüber entscheidet, wer den Job bekommt – der Trainer, der am überzeugendsten darzulegen weiß, wie er die Spieler dazu bringt, den Ball immer zu dem Mitspieler, der frei ist bzw. nicht gedeckt wird, zu spielen, hat den Posten so gut wie sicher. Da die Schalker dazu tendieren, beim Abspiel unter Bedrängnis die schlechteste Wahl zu treffen, wartet auf den Coach eine Herkulesaufgabe. Das muss pausenlos geübt werden. Leider gibt es keinen, an denen sich die Spieler orientieren können. Selbst der hochgelobte Goretzka zeigt Nerven, wenn er in einer Stresssituation den Ball weiterleiten muss. Von Maier ganz zu Schweigen – der trifft grundsätzlich die falsche Wahl unter starker Bedrängnis. Dank Fährmann wurde es kein Debakel. Aber auch ohne dem ist das Weiterkommen so gut wie ausgeschlossen.

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