Alles wie gehabt (vom BVB-Mannschaftsbus mal abgesehen)

Sprengstoffanschlag auf den vollbesetzten BVB-Mannschaftsbus, bei dem es gottlob nur einen Leichtverletzten gegeben hat – da bleibt angesichts der Art und Weise, wie die Täter vorgegangen sind, nur, darauf zu hoffen, dass ein Schalker auf die Idee gekommen ist, es den Schwarz-Gelben in perfider RAF-Manier wegen des nicht geahndeten Handspiels vor zwei Wochen im Derby heimzuzahlen. Vermutlich würde es der Realität näher kommen, sich etwas anderes auszumalen. Aber die überlasse ich lieber de Maizière, denn Polizei und Geheimdienste (lt. Wiki gibt es 4) werden bald wissen, wer für die Explosionen verantwortlich ist. Während auf die Staatsdiener Verlass ist, tendieren Politiker immer mehr dazu, Dinge an die Wand zu fahren. Wenn man wie Trump das ständig tut, hat dies den Vorteil, dass sich die Medien nur noch für Entscheidungen, die als Ausnahmen von der Regel angesehen werden, interessieren, was einen dann wieder zu einem ganz passablen Politiker macht. Dass ausgerechnet ein Feuerwerk, über das Historiker schreiben werden, es sei das teuerste, das der Bevölkerung je vorenthalten wurde, sowohl bei Journalisten als auch Politikern großen Anklage findet, hätte er sich bestimmt nicht träumen lassen. Die Zustimmung ist so groß, dass er seinen Außenminister Tillerson beauftragen kann, den Russen ein Ultimatum, von dem er hofft, dass es abgelehnt wird, zu stellen – entweder wir oder Assad. Putin kann sich also aussuchen, welche Art des Chaos‘ – unkontrollierbar oder kontrollierbar – ihm lieber ist. Natürlich wird er sich für letzteres entscheiden. Trumps Berater wissen, dass Putin gar nicht anders kann. Ihnen ist bewusst, dass Assad Trump die schlimmsten Albträume, die je einen Präsidenten nach Kennedy geplagt haben, mit seiner Erklärung, einer neuen Regierung stehe nichts im Wege, da er nach Russland ins Exil gehe, aufzwingen kann. (Nur gut, dass Donald von dem nichts weiß.) Tritt er zurück, bitten seine Gegner ihn flehentlich am Telefon, weiter im Amt zu bleiben. Selten hat es solch eine absurde Politik gegeben. Da die Russen so tun, als sei nichts passiert (in der NYT steht, die Amerikaner haben aus Furcht, die Russen könnten ihre Kampfradars auf sie richten, die Flugzeugeinsätze gegen den IS drastisch zurückgefahren), ist zu vermuten, dass es so wie bisher weitergeht. Und falls die Alliierten Druck auf die Russen ausüben sollten, ist höchst zweifelhaft, ob sich Putin an die vorherrschende Meinung, die besagt, dass er seine Truppen nicht aus Syrien abziehen könne, halten wird. In Crosstalk hat ein Experte, der gute Kontakte zum Kreml haben soll, schon verkündet, dass russischen Expeditionskorps sei viel zu klein, um sich gegen die Übermacht zu behaupten. Außerdem könne es nicht versorgt werden. Auf einmal wäre der Westen alleine für Syrien verantwortlich. Dann dauerte es nicht mehr lange, bis sich libysche Verhältnisse – heute kann man dort sogar Sklaven kaufen – einstellen würden.

PS: Hat der BVB-Bus womöglich eine Reifenpanne gehabt? Da ist nichts zerbeult oder eingedrückt. Sogar das Licht funktioniert noch. Sie hätten ruhig weiterfahren können.

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