Operation Fortitude – machen die Russen es nach?

Operation Fortitude auf Russisch – fällt Putin die unverfrorenste Lüge, mit der je ein Krieg gestartet wurde, ein? Ohne die beginnt bekanntermaßen kein Krieg. Da ist es besser, zu bestreiten, dass überhaupt Kämpfe stattfinden. Der Kreml leugnet eine militärische Auseinandersetzung mit dem Hinweis ab, Satellitenbilder zeigen, dass seit Wochen kein Fahrzeug die riesigen Feldlager verlassen habe, so dass man überhaupt nicht in der Ukraine sein könne. Bei diesem Szenario könnten die hiesigen Politiker, von denen fast ausnahmslos alle der Meinung sind, die Russen haben die Lager aufgeschlagen, um von dort in die Ukraine einzumarschieren, wenigstens noch behaupten, sie hätten den Kreml richtig eingeschätzt, wenn auch dessen Fähigkeiten gehörig unterschätzt. Vielleicht glauben russische Militärs, man komme auch ohne die Waffen, die in den Lagern geparkt werden, bis nach Kiew. Vermutlich haben sie recht. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Westen eine Regierung, die er unterstützt, weil sie ihm wohlgesonnen ist, überschätzt hat. Afghanistan ist das jüngste Beispiel. Die Ukraine könnte folgen, und sogar noch viel schneller fallen. Um sich diese Blamage zu ersparen, fahren die Transatlantiker alles auf, was sie gegen Putin in Stellung bringen können. Der Blog hält es aber für viel wahrscheinlicher, dass man von den Engländer abgekupfert hat – um Hitler denken zu lassen, man würde in Calais landen, hatten die während des 2. Weltkriegs ihren Süden mit Waffen-Attrappen vollgepackt. Da er selbst nach der Landung in der Normandie noch geglaubt hatte, es müsse sich um ein Ablenkungsmanöver handeln, war Operation Fortitude ein großer Erfolg für die Alliierten. Von was könnten die Russen ablenken wollen? Wie angedeutet, könnten die Lager aufgestellt worden sein, um behaupten zu können, man sei in keine Unternehmungen gegen die Ukraine verwickelt. Jedenfalls nicht offiziell wie oben geschildert, sondern inkognito – die Separatisten im Donezk wird man im Falle eines Angriffs nicht offiziell unterstützen können. Das würde der Westen zum Anlass nehmen, weitere Sanktionen zu verhängen. U.a. droht den Russen, nicht mehr den Dienstleister SWIFT nutzen zu dürfen. Aber wie lange will Russland das noch mitmachen? Je besser die Waffen der Ukrainer werden, desto unglaubwürdiger werden die Erklärungen des Kremls im Falle eines Angriffs, die Separatisten hätten diesen alleine abgewehrt. Zieht man sich zurück, würde das einen ungeheuren Prestigeverlust bedeuten, so dass es an manchen Außengrenzen der Föderation wieder ungemütlich werden könnte.

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