Achtung Ironie – das Leben geht auch ohne Gauck weiter

Bis zur Recherche der heutigen Kolumne habe ich immer gedacht, Gauck, unser scheidender Bundespräsident, sei wegen seiner geschliffenen Reden, die oft keinen Sinn ergeben, bei den Menschen so beliebt, denn ähnlich wie bei Luther, von dem es immer hieß, er habe die deutsche Sprache erfunden (und damals gab es noch keine Untertitel), ist dessen Deutsch in einem Maße gewöhnungsbedürftig, dass ich den Deutschlehrer, der seine Aufsätze korrigieren musste, wegen der vielen A, die er aufmalen musste, nicht beneide. Ohne die Bewertung des Ausdrucks wäre Gauck sicherlich Germanist geworden. Stattdessen hat es nur zum Bundespräsidenten gereicht, der, und darüber bin ich sehr froh, denn ich hatte schon Angst, in 50 Jahren sei niemand mehr in der Lage, meine Kolumnen zu lesen, die Sprache revolutionieren würde, so dass Deutsche, die sich eine Zeitmaschine leisten können, keine Freude haben, lange in der Zukunft zu verweilen. Ich kann Entwarnung geben – lt. den Forschungen eines Bonner Professors habe sich Luthers Sprache nicht sonderlich von der seiner Zeitgenossen unterschieden. Das beruhigt mich ungemein. Werde ich den „gewählteren“ Stoiber, der auch als Rentner nicht den Transrapid bzw. die S-Bahn zu nehmen braucht, um zum Flughafen zu kommen, vermissen? Steinmeyer werde ich sicherlich weniger Aufmerksamkeit schenken. Nach seiner Wahl hat er etwas gesagt, was die hiesigen Medien bei Trump vermisst haben, nämlich dass er ein Präsident für alle sein wolle, also auch für jene, die in nicht gewählt haben. Es wäre besser gewesen, wenn der Verfasser seiner Rede ihm aufgetragen hätte, dass er denke, wegen seines Programms ein Oberhaupt für die meisten zu sein. (allen kann er es ja nicht recht machen). Ertappt – am Freitag hatte ich im Blog noch geschworen, Trump zu meiden, um nicht „trumpsüchtig“ zu werden. Aber ist es überhaupt möglich, ohne Trump zu leben? Nun haben die New Yorker noch den Pressesprecher, der eigentlich eine Frau ist, hinzugewinnen können. Einfach köstlich. (Da fällt mir ein, dass ich mal wieder die heute show schauen muss. Vielleicht gibt es das ja auch schon bei denen.) Schade, dass unseren „Gefahr-für-Leib-und-Leben“ Bürgermeister nur die Hallenser kennen – er hätte es wirklich verdient, persifliert zu werden, auch wenn er wegen des Mangels an Merkmalen nicht recht zum Nachahmen taugt. Dessen Rettungsaktion (die Kolumne berichtete) hat sich als Rohrkrepierer erwiesen – nicht nur nicht lässt sich die Behörde viel Zeit mit der Planung, sondern sie bevorzugt auch eine andere Route als jene, die er vorgeschlagen hat. Das große Rodungsaktion was also für die Katz. Die Stadt hat das Gelände zur Brache gemacht. Und dabei wird es vorerst bleiben, denn das Gelände schräg gegenüber, das früher als Industriegelände diente, darum dort Beschäftigte über jedes Hochwasser froh waren, da sie zu Hause bleiben konnten, wird zu einem Wohnviertel umgestaltet. Dessen Bewohner wollen keine nassen Füße. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass man die Eissporthalle geopfert hat, um den Leuten ein Leben am Wasser zu ermöglichen.

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