Wird Kursk zu einem Schwarzen Loch?

Größter Feldherr aller Zeiten kann er zwar nicht werden, jedoch hat er gute Chancen, als größter Heerführer des 21. Jahrhunderts in die Geschichte einzugehen, wenn er dies seit einigen Tagen nicht schon ist – wer seine Truppen in Russland einmarschieren lässt, der steht automatisch ganz oben, ob er will oder nicht (deshalb spricht auch niemand mehr über unseren letzten Kaiser). Weil es den Russen, anders als in den Kriegen zuvor, recht gut geht, sollen (müssen passt wohl eher) schon 20 km in Richtung Kursk reichen, Russland bzw. Putin ins Wanken zu bringen. Weiter wird man wohl nicht kommen. Wegen der Zerstörung einer Brücke über die Seim könnte der eroberte Abschnitt aber noch breiter werden. Putins Nachfolger in spe, der für die Verteidigung der Region zuständig ist, scheint die Devise ausgegeben zu haben, die Hardware der Ukraine auszuschalten, so dass den Soldaten nichts anderes übrig bleibt, als in den Wäldern unterzutauchen. Einige hätten in Zivilsachen und „beschlagnahmten“ PKW versucht, zur Grenze zu kommen. Chaos pur, auch weil Starlink nicht funktionieren soll. Es sieht so aus, als ob zu viele Leoparden und Challenger ausgeknockt wurden, um Kursk noch erreichen zu können. Oder wenigstens in dessen Nähe. Sollten genug Truppen vorhanden sein, hätte niemand in Moskau etwas dagegen, wenn Selenskyj noch mehr Material nach Russland schicken würde. Das ist wie ein Schwarzes Loch, das alles verschlingt, auch seine Verhandlungsposition, die keinen Deut besser geworden ist. Das ist Selenskyis heutige Begründung für den Angriff. Da er das Kunststück fertiggebracht hat, den Medien jeden Tag einen anderen Grund für das „Vorstösschen“ zu präsentieren, dürfen wir sicherlich morgen etwas Neues von ihm erwarten. Der Angriff wird auch niemanden dazu bewegen, sich freiwillig der Armee anzuschließen. Das Gegenteil ist eher zu erwarten – noch mehr Männer werden versuchen, den Werbern ein Schnippchen zu schlagen. Auf dessen Abenteuer hat einfach niemand mehr Bock. Deshalb ist nicht auszuschließen, dass bei einem der nächsten Saufgelage es nicht mehr darum geht, einem Verbündeten das Gas wegzunehmen – da könnte eher Tristesse wie im Führerbunker angesagt sein. Welches Land nimmt mich? Wie komme ich hier raus? Ergeht es mir so wie dem Duce?