„Hände weg von Nigeria“ statt „Olaf lügt“,

aber zum Glück ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir unser Kanzleramt, aus dem die Letzte Generation ausgerechnet am Tag, an dem Luther seine Thesen ans Portal der Wittenberger Schlosskirche nagelte, ein Graffiti-Amt gemacht hat, wieder in alter Pracht erleben dürfen. Im Gegensatz zu Luther, der 95 Thesen aufschrieb (da nach der 10. der Blog schauen muss, was in der 2. oder 3. steht, ist es für ihn ein Rätsel, was die Evangelisten an dem Papier finden) haben die Kleber Erbarmen mit uns – ihnen reicht, uns mitzuteilen, dass „Olaf lügt“. Angesichts der Absicht Scholz’, ausgerechnet in Nigeria, das unbewohnbar sein wird, wenn es mit dem Klimaschutz nicht vorangeht, Erdgasfelder erschließen zu wollen, hätte sich der abwaschbare Slogan „Hände weg von Nigeria“ besser an den Mauern des Kanzleramts gemacht. Der Kanzler sollte wissen, dass der Export energieintensiven LNGs Afrika keinen Vorteil bringt – ganz im Gegenteil, der Kontinent, der meisten unter den Folgen des Klimawandels zu leiden hat, jedoch am wenigsten dafür kann, würde sich nur selbst schaden. Er grübe sein eigenes Grab, wenn er uns mit Gas beliefern würde. Bleibt zu hoffen, dass er in Nigeria auf taube Ohren gestoßen ist. Auch sonst gibt er im Augenblick keine gute Figur ab. Seine Einschätzung, er habe keinen Zweifel, dass die israelische Armee die Regeln des Völkerrechts beachte, ist angesichts der jüngsten Meldung, ein Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Gaza habe hunderte Tote und Verwundete gefordert, mehr als unglücklich. Aber nicht nur er, der gesamte Westen sieht schlecht aus. Es scheint, als ob man sich hinter dem Satz „Israel hat das Recht, sich zu verteidigen“, verstecke. Da dies niemand bestreitet, gehört das auch nicht unbedingt in die UN-Resolution, bei deren Abstimmung sich Baerbock enthalten hat. Und dass der Angriff der Hamas nicht verurteilt wurde lag an der Kriegsführung Israelis, die viele Länder als unverhältnismäßig betrachten, und das zurecht, denn außerhalb des Westens war kaum jemand der Meinung, dass der Angriff der Hamas die Existenz Israels gefährdet habe (Stichwort Pearl Harbor). Eine Gräueltat, für die man jene, die dafür verantwortlich sind, bestraft. Stattdessen erklärt Israel der Bevölkerung Gazas den Krieg. Das im Eiltempo, damit niemand auf die Idee kommt, Alternativen aufzuzeigen. Bis zur Stadtgrenze ist man wohl nun gekommen. Der schwierigste Teil steht den Israelis aber noch bevor. Wo schneidet man Gaza-Stadt vom Süden ab? Die Zone, die beide Teile voneinander trennt, laufen die IDF-Soldaten mit Wünschelruten in der Hoffnung ab, die Verbindungstunnel der Hamas zu finden.

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