Was Friedrich Merz bei den „Fontaines“ lernen kann

Was tun, wenn der Nebel die Dächer der Stadt schwer drückt und im Garten alle Flächen mit Ausnahme jener, die ein Maulwurf sich angeeignet hat, umgegraben worden sind? Man schreibt einen Beitrag für den Blog. Die Woche hat ja Material in Hülle und Fülle geliefert. Am Ende dieser hat es den Anschein, als haben die Politiker, allen voran unser Kanzler, den „Fontaines“, die vorgestern in Berlin auftraten, die Show stehlen wollen – in puncto Energie und Willen standen sie den Iren ihn nichts nach. Nur mit dem Mitreißen will es nicht so recht klappen – den einzigen Crowdsurfer, den der Blog bisher auszumachen vermag, ist Friedrich Merz. Das war bei den „Fontaines“ natürlich ganz anders. Da gehörte das Crowdsurfing zur Show. Am Ende ihres Weges, kurz vor der Bühne, wurden alle von kräftigen Männern, die man extra für sie abgestellt hatte, in die Arme genommen. Ob Friedrich Merz ähnlich herzlich empfangen wird, kann im Augenblick niemand so recht sagen. Für ihn scheint es eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass ihn die Wähler ins Kanzleramt tragen werden. Während der Blog von jenen, die bei den „Fontaines“ sich zur Verfügung gestellt haben, den Eindruck hatte, sie hätten das schon mal gemacht (sie wussten, wie sie sich zu verhalten hatten), hat er von Merz den Eindruck, dass er es potentiellen Trägern schwer macht, ihn zu halten. Ohne des plötzlichen Aus der Ampel wäre es überhaupt nicht möglich gewesen, ihn in eine Position zu bringen, die ein Surfen erlaubt. Dort oben, über allen schwebend, verlangt er viel von den Händen, die ihn tragen, ab. Bildlich gesprochen strampelt er herum, statt Arme und Beine ruhig zu halten. Statt sich zu bewegen verharrt er auf der Stelle. Welchen Sinn soll die Forderung machen, noch vor der Amtseinführung Trumps am 19.01. zu wählen? Heißt es nicht, Europa solle eigenständiger werden und sich nicht immerzu nach den Staaten richten? Das riecht nach Aktionismus um des Aktionismus willen. Was nicht ganz stimmt, denn es ist noch schlimmer – je schneller gewählt wird, desto geringer sind die Chancen für die linken Parteien, zu denen der Blog auch das BSW zählt. Die sowie „Die Linke“ haben schon zu kämpfen, Kandidaten zu finden. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht versuchen, in den großen Städten sich die Direktmandate einander abzujagen. Andererseits wirkt Merz auch unsicher – den Kanzler als „Nonvaleur“ zu bezeichnen, zeugt davon, dass er sich vor ihm nach dessen starker Rede fürchtet. Das Kanzlerkandidatenduell im Fernsehen dürfte diesmal besonders spannend werden. Es knistert schon jetzt. Bekanntlich kommt „Nassforschheit“ vor dem Fall. Noch touren die „Fontaines“, noch ist Zeit, einen Grundkurs in Crowdsurfing zu buchen.

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