Das CO2-Bürgerzertifikat – nicht mit Habeck

Ein alter Vorschlag, den der Blog, ohne zu wissen, dass über ihn bereits diskutiert wurde, schon vor dreieinhalb Jahre machte, ist nun wieder aufgepoppt – das CO2-Bürgerzertifikat, das im Gegensatz zu den Einschränkungen, die der Normalo über sich wird ergehen lassen müssen (die Inflation ist ein erster Vorgeschmack darauf), das Gefühl gibt, zu den Abzockern zu gehören, auch wenn noch niemand weiß, ob sich damit wirklich Geld verdienen lässt. Was ist schlecht am CO2-Bürgerzertifikat, das ihm ermöglichen könnte, im „Sleeper“ durch Europa zu reisen und mit der Genugtuung auf dem Klappbett einzuschlafen, Bill Gates ein paar Kilo CO2 zu einem Wucherpreis verkauft zu haben? 3 Tonnen CO2 will uns Schellnhuber, der 2009 schon die Idee hatte, den Bürger zu ermöglichen, etwas hinzuzuverdienen, ohne dafür arbeiten zu müssen, so schnell wie nur möglich zugestehen – wer mehr benötigt, der muss halt dazukaufen. Ein toller Plan, über den leider nicht diskutiert wird, auch dank der Fähigkeit der Grünen, Krieg und Umweltschutz geschickt miteinander zu verknüpfen. Im gewissen Sinne ist diese einstmals fortschrittliche Partei zu einem Abklatsch der SPD, die 1914 den Kriegsanleihen zustimmte, mutiert. Wiederholt sich die Geschichte auf die eine oder andere Art, wird sie ihr Versagen stärken, so wie es bei der alten Tante der Fall war, die nach dem Sturz des Kaisers zur stärksten Partei wurde. Der Blog ist sich ziemlich sicher, dass dies der Fall sein wird. Da sie im Klimaschutz, der dringender denn je vorangetrieben werden muss, keiner ihrer Konkurrenten überholt (bspw. hat Wissing die große Chance, auf der Überholspur an den Grünen vorbeizurasen, einfach verschlafen), wird sie von vielen als einzige Partei angesehen, die etwas zum Guten bewirken könnte. Die harte Haltung gegenüber Russland hat sie auch für Konservative, die oft auf Recht und Ordnung stehen, interessant, ja sogar wählbar gemacht. Der SPD erging es ähnlich – die Zustimmung zum Krieg hat ihr nicht geschadet. Wähler, die nichts mit dem Milieu, das sie vertrat, am Hut hatten, durften nun der Meinung sein, im Ernstfall würde sie die Interessen des Vaterlandes über alles zu stellen. Dass die Folgen für die Menschen, speziell jenen, die treu zu ihr hielten, verheerend waren, kosteten ihr keine Wahlstimmen. Die Wählerschaft der Grünen tickt ähnlich (Selbstkritik ist nicht deren große Stärke). Zudem sagt das Klischee, dass sich die Mehrzahl der Wähler der Grünen es sich leisten kann, sie zu wählen (Lützerath wird ihnen auch nicht schaden). Da bleibt nur das CO2-Bürgerzertifikat. Vielleicht findet sich eine Partei, die Schellnhubers Plan aufgreift.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert