Zwei Wappen in einem Krieg sind bereits zwei zu viel

Er war wieder hier, diesmal in vollständiger Kostümierung, also mit dem Dreizack, den er im Sommer des letzten Jahres dem Papst zeigte, den Deutschen einen Tag später das Emblem aber vorenthielt. Während man damals sich anstrengen musste, um es zu erkennen, kann man nun ohne Mühe das Wappen, das vor mehr als 80 Jahren die gemäßigteren OUN-M Leute trugen, ausmachen – damals kämpften beide Gruppe (es gab noch die OUN-B, B für Bandera) gegeneinander und gegen alle anderen, heute geht es nur gegen Russland, was immerhin geschafft hat, sich ein neues Wappen zuzulegen. Hammer und Sichel waren den Russen zu nüchtern, trotz der Siege, die die Soldaten, die sie trugen, errangen. Die zwei Drachen machen da wesentlich mehr her. Selenskyjs Anputz verrät nicht nur Durchhaltewillen, sondern auch die Bereitschaft, bis zum letzten Mann zu kämpfen, so wie es die Leute um Bandera, die Stalin erst Anfang der 50er besiegen konnte (die Amerikaner unterstützten sie nach allen Kräften), zu tun pflegten. Die führten einen Guerillakrieg, von dem Selenskyj, der wie der Führer jeden Meter zu verteidigen gedenkt, nichts wissen will. Da sich in diesem Krieg niemand für Verlustzahlen interessiert, sieht es ganz danach, dass er erst in die Bredouille kommt, wenn ihm die Soldaten ausgehen. Wann das der Fall sein wird, weiß niemand. Da die Russen weiterhin versuchen werden, die Ausfälle so hoch wie möglich zu halten, sollte der zivile Ungehorsam weiter zunehmen. Einige hiesige Medien haben immerhin schon Videos, in denen zu sehen ist, wie brutal die Werber vorgehen, gezeigt (heute ist zu sehen, wie sich in Odessa Sanitäter und Häscher prügeln). Ein Zusammenbruch des Selenskyj Regimes auf diese Weise wäre dem Kreml wohl am liebsten. Wir sollten nicht darauf hoffen, dass unsere Politiker in der Lage sind, zu erkennen, wann es richtig gefährlich werden könnte. Viel hängt von der Wahl in Frankreich ab. Ein Artikel der TAZ erweckt den Eindruck, als ob Macrons Kalkül aufgehen könnte – er gibt den Pharao, der die Parteien, die mit Le Pen nichts zu tun haben wollen, dazu zwingt, zusammenzuarbeiten. Die sollen die Fehler, die seine Partei gemacht hat, nun ausbaden. Sieht er seine Position nach der Wahl gestärkt, dürfte das Risiko, dass die Kriegsparteien die Kontrolle verlieren könnte, schlagartig steigen. Es braucht nicht viel – es reichen F16-Jets, die nach ihrem Einsatz in Polen oder Rumänien landen (angeblich sollen einige Flugzeuge außerhalb des Landes stationiert werden). Je höher die Zahl der Wappen, desto schrecklicher die Folgen. Der Blog meint, zwei reichen völlig aus.

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