Da haben sich Putin, Erdogan und Assad für Syrien etwas ausgeheckt, von dem im Westen wohl nie jemand gedacht hätte, dass dies möglich sein könnte – entgegen der Regel, nach dem Ende eines Krieges das Land wieder aufzubauen, haben sie sich entschlossen, alles so zu belassen, wie es zur Zeit ist. Da mir nur zwei Länder bekannt sind, die sozialistisch bzw. kommunistisch sind, ist die Einschätzung nicht ganz korrekt – auch in Syrien regiert der Kapitalismus, der bekanntermaßen nur das produziert, was die Menschen nachfragen, worüber dieser ganz zu Recht sehr stolz ist. Die Ironie der Geschichte, die eigentlich eine Tragödie ist, besteht nun darin, dass das Land Baumaterial exportiert, und das ausgerechnet auf die Krim, die hofft, Marmor und Klinker preisgünstiger als vom Mutterland erwerben zu können. Nun bin ich kein Bauexperte. Aber immerhin weiß ich, dass ein Haus aus Marmor sich nur die wenigsten leisten können. Und mit Klinker scheinen keine Ziegelsteine gemeint zu sein, sondern ein Baumaterial, das zur Herstellung von Beton verwendet wird, von dem ich bis heute gedacht habe, er würde in Syrien gebraucht werden. Wer nun meint, in Deutschland habe man nach dem Krieg auch nicht gleich mit Beton und Klinker angefangen, sondern die Steine verwendet, die die „Trümmerfrauen“ auf den Schuttbergen geborgen und aufgearbeitet hatten, dem sei gesagt, dass es diese in Syrien nicht gibt (die Frauen). Und selbst wenn die Flüchtlinge wieder zurückkehren würden, wäre höchst zweifelhaft, ob Assad überhaupt in der Lage ist, diese ABM auch zu finanzieren. (Die Idee der Alliierten, Frauen dafür einzusetzen, war wohl die bisher erfolgreichste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in der Geschichte. Selbst Hitlers Autobahnen kommen da nicht ran.) So gerecht es auch sein würde, wenn Dschihadistinnen samt ihrer Männer anpackten – es wird dazu nicht kommen. Das Land hätte schon die Probleme, sie zu ernähren, geschweige denn Frauen, die nicht zwangsverpflichtet sind, zu bezahlen. (Die Krim liefert übrigens Getreide.) Will der Westen Assad wirklich loswerden, müsste er für Anreize sorgen, die Flüchtlinge bewegen, wieder zurückzukehren. Entwicklungshilfe für jemanden, der wie kein zweiter geächtet wird. Dazu wird es nicht kommen. Isis braucht nur im Untergrund auf den richtigen Moment des Zuschlagens zu werden. Und da die Alliierten die Städte zerstört haben, sind Erinnerungen der Geflohenen an die Schikanen und Gräuel in den Jahren der Herrschaft Isis‘ schnell vergessen.
Arg gewöhnungsbedürftig, das Kanzlerduell auf ukrainisch. Hier stoppt keiner die Zeit. Und die Kandidaten kommen mit Gefolge, so dass es manchmal gar nicht so einfach ist, diese auf dem Bildschirm zu finden. Das könnte den hiesigen Kandidaten nicht passieren. Die Teilen das Bild nicht mit ihren Unterstützern. Die wollen ganz alleine im Fernsehen sein.