Wie frei darf Assange sein? Der Blog ist skeptisch

Was wird Assange leise vor sich her murmeln, wenn er den Gerichtssaal verlässt? „Assholes“? Anders als der Blog hat er noch genug Zeit, sich etwas Originelleres auszudenken – auf den Marianen im Südpazifik, also am anderen Ende der Welt, soll das Urteil verkündet werden. In einem Ritt wird der Privatjet, der eine Reichweite von 11.000 km haben soll, das nicht schaffen. Der Blog würde sich nicht wundern, wenn es bei einem Schimpfwort bliebe. Mehr hat die amerikanische Justiz auch nicht verdient. Mit einem Satz à la Galileis „Und sie bewegt sich doch“ würde man ihr zu viel Ehre entgegenbringen. Wie frei Assange in ein paar Tagen sein wird, kann im Augenblick niemand sagen. In Talkshows werden wir ihn vorerst nicht zu sehen bekommen. Es würde schon einem Wunder gleichkommen, wenn er Interviews geben dürfte. Es sieht ganz danach aus, dass sein Heimatkontinent für eine gewisse Zeit sein Verbannungsort wird (immerhin muss er nicht ins wesentlich kleinere Tasmanien, auf die England seine Schwerverbrecher einsperren ließ). Dessen Unterstützer hatten sich sicherlich den Tag, an dem er freikommt, anders vorgestellt. Und vermutlich die Amerikaner unterschätzt, die natürlich wissen, dass man Assange nicht unbedingt einsperren muss, um ihn auszuschalten. Die Supermacht kann auch verbissen und unnachgiebig sein. Sonst wäre sie auch keine. Im Augenblick scheint „Großzügigkeit“ ein Tabuwort zu sein. In Zeiten des Kalten Kriegs, als es, was die jüngeren Leser vermutlich gar nicht wissen, noch kein Internet gab, so dass man auf die Hilfe der Feindsender (Radio und Fernsehen) angewiesen war, wäre niemand auf die Idee gekommen, russisches Zeitungen zu verbieten. Für die hat sich im Westen niemand interessiert. Das wäre sicherlich heute noch so, wenn nicht so viele Russen in der Diaspora leben würden. Zum Glück sind nicht alle Leitungen gekappt worden. „worlds apart“ kann man bspw. noch gucken. Die letzte Sendung war seit langem die interessanteste – ein Professor, der die Meinung vertritt, es sei so viel IT-Wissen aus Silicon Valley abgeflossen, dass Gesellschaften und Nationen nun selbst in der Lage seien, Systeme aufzubauen. Microsoft, Apple und Co. würden dafür nicht unbedingt mehr gebraucht. Amerika täte gut daran, sein Wissen zu teilen, statt damit Geld zu verdienen. Vermutlich hat die Berliner Zeitung die Sendung gesehen – sie berichtet darüber, wie die Russen sich anschicken, ihr eigenes Swift-System aufzubauen. Zum Glück dürfen die Russen die Zeitung noch lesen. Und wir Rumble schauen.

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