Wie die Politik Kaufmonster erschafft

Gerne würde der Blog schon jetzt ein Kaufmonster sein, aber leider gilt Ankündigung Kwartengs, Touristen die das Vereinigte Königreich besuchen, zu ermöglichen, steuerfrei einzukaufen, erst in 2 Jahren, sofern Charles nicht bis dahin sein Reich verspielt hat (der letzte Halbsatz stammt vom Blog). Der Blog bräuchte nämlich einen Rucksack. Der ist so schäbig und abgenutzt, dass man sich mit ihm nur hinaustraut, wenn die Leuten, denen man begegnet, glauben, man wolle ihn in die Mülltonne werfen. Dass aus den 20 Metern, die er noch hat, einige hundert Kilometer werden können, liegt an Liz Truss und deren Finanzminister – der Blog hofft nämlich, in London einen Rucksackanbieter, der es mit jenem im Frankfurter Flughafen aufnehmen kann, zu finden. Vermutlich wäre er schon ein stolzer Besitzer eines Tornisters, mit denen man aussieht, als gehöre man der Grande Armée an, wenn er nicht den Eindruck gehabt hätte, man sehe auf ihn wie auf Colombo. Wenigstens hat er nun eine Begründung, die er vorbringen kann, wenn er wieder irgendwo in einem Hotel einchecken sollte. Statt nach dem Wetter zu fragen, bietet sich ihm nun die Möglichkeit, den Rezeptionisten in ein längeres Gespräch über das Aussehen seines Rucksacks zu verwickeln. Aber ist es überhaupt zeitgemäß, einen Touristen, der gekommen ist, sich ein Land anzusehen, zu verleiten, seine kostbare Zeit in Geschäften, in denen er angesichts der vielen Schnäppchen schnell zum Kaufmonster mutiert, zu verbringen? Großbritannien war, im Gegensatz zu Deutschland, da schon viel weiter. 2020 wurde das steuerfreie Einkaufen aufgehoben. Wegen der Krise führen die Briten es wieder ein. Ein besserer Weg, den Tourismus anzukurbeln, wäre wohl, darauf zu verzichten, Steuern auf Hotelübernachtungen, Zugreisen, Restaurant- und Konzertbesuche, Sprachkurse etc. zu erheben. Das scheint zu kostspielig zu sein. Lt. Guardian bedeutet der Verzicht auf die Steuer für Güter schon ein Minus von 1,3 Mill. Pfund in der Kasse. Und vermutlich auch gar nicht nötig, angesichts eines starken Dollars, der im Winter noch stärker wird. Reiseanbieter brauchen gar nicht mir dem Slogan „Europe at War“ zu werben – die Urlauber buchen von sich aus Reisen in den alten Kontinent. Der Blog hat auch schon eine Geschäftsidee – nahe der gängigen Sehenswürdigkeiten wie Neuschwanstein können Amerikaner erleben, wie eine deutsche Familie der Kälte trotzt (total autark, versteht sich). Bei so einem spannenden Besichtigungsprogramm bleibt nur der Flughafen, um das Kaufmonster in sich zu entdecken.

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