Wenn wir schon Schmuck nicht sicher

aufbewahren können, wie sollen wir da erst mit dem Klimawandel, den im Gegensatz zum Schmuck, der einfach nur da hängt, um angeguckt zu werden, unzählige Komponenten beeinflussen, fertig werden? Angesichts der Leichtigkeit, mit der die Einbrecher es schafften, bedeutende Ausstellungsstücke aus dem „Grünen Gewölbe“ entwenden, ist man natürlich geneigt, zu schlussfolgern, dass wir keine Chance haben, diesen zu stoppen – wir könnten nichts anderes zu, als zuzugucken, wie es heißer wird, womit wir in der gleichen Situation wie die armen Wachleute wären, denen, so wird berichtet, nichts weiter übrig blieb, als auf ihren Bildschirmen anzusehen, wie der Bruch vonstatten ging. Das kann es natürlich nicht sein. Während vermutlich die beiden Wächter richtig mit ihrer Entscheidung, nicht zu versuchen, den Dieben den Schmuck abzujagen, lagen, wäre nach den Hiobsbotschaften, die es in den letzten Tagen in Sachen globaler Erwärmung gegeben hat, eigentlich die höchste Alarmstufe angesagt. Nur tut sich nichts, was wohl in erster Linie daran liegt, dass uns bis jetzt nichts weggenommen wurde. Der „Schmuck“ liegt noch dort, wo er immer war. Vielleicht wäre es ganz gut, würde etwas fehlen – das würde uns bestimmt dazu animieren, wenigstens die Verfolgung aufzunehmen. Da geht es dem Bewohner der Arktis ganz anders – er weiß, dass er seinen „Schmuck“ bald für immer los sein wird. Jüngste Forschungen besagen, frühestens im September 2044 könnte es soweit sein (spätestens aber 2067). Wie ich uns kenne, schaffen wir das viel früher. 1 Millionen Quadratmeter sollten dann noch mit Eis bedeckt sein (im Augenblick fällt die Zahl nie unter 6). Die See wäre dann völlig eisfrei. Nur Grönland würde mit Eis bedeckt sein. Das Fiese am Klimawandel ist, dass er am wirkungsvollsten in den Gebieten ist, in denen entweder die Menschen nichts für ihn können oder kaum jemand lebt. Den Verursachern ist jedenfalls bis jetzt kaum etwas abhanden gekommen. Das würde natürlich ganz anders aussehen, wenn hier Tundra wäre und unsere Politiker den Reichstag nicht mehr benutzen könnten, weil dessen Pfähle, auf denen er steht, im abtauenden Permafrostboden keinen Halt mehr finden.

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