Wann gibt es endlich einen lustigen Weltuntergang?

So macht Weltuntergang einfach keinen Spaß – statt eines Persiflage-Trumps, der eine Armee von Bikern befehligt, deren Schicksal nach einem verheerenden Krieg darin besteht, durch die Wüste zu tuckern, zeigt Hollywood einen Mann, der zwar cleverer als der Ex-Präsident zu sein scheint, jedoch wenig Anlass gibt, über ihn lachen zu können. Besserung ist nicht in sich – die Trailer, die vor Furiosa gezeigt wurden, machen wenig Hoffnung auf eine lustige Apokalypse. Hollywood ist dem Ernst verfangen. Furiosa ist natürlich ein guter Film, der noch besser wäre, wenn man nur zwei oder drei dieser Art pro Jahr zu sehen bekäme. Unglücklicherweise gibt es Werke dieses Genres zuhauf. Die scheinen noch genug Geld einzuspielen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Zuschauer sie satt haben. Dann muss der Weltuntergang lustig werden. Oder er fällt ganz aus. Vermisst wird er nicht, schließlich haben wir ja noch das reales Szenario, das auch recht spannend ist, mit den fiktiven Geschehen auf den Leinwänden aber nicht mithalten kann. Und es gibt ja noch die Politik, die aufregender wie nie zuvor ist – ein Premierminister bläst zur Wahl, weil er so schnell wie möglich aus dem Amt will. Da mehr als 78 Abgeordnete nicht wieder kandidieren wollen, muss Sunak sich fragen lassen, ob er auch beabsichtigt hat, seine Partei komplett ruinieren zu wollen, aus purer Rache, weil die Parteimitglieder, die es besser hätten wissen müssen, Truss statt ihn zum Premierminister gemacht haben. Er durfte ran, als alles komplett ruiniert war. Nun muss man 78 Leute, die keiner kennt, aufstellen. Die haben 6 Wochen Zeit, den Wähler davon zu überzeugen, dass sie die richtigen Abgeordneten sind. Dass keine Euphorie, anders als bei Blair 97, aufkommt, liegt an Starmer, der aus Labour eine kommunistische Regierungspartei light gemacht hat – wer Streit mit deren Spitze will, der muss aus der Partei austreten. Je fulminanter dessen Wahlsieg, desto größer die Gefahr, dass Teile Labours rebellieren könnten. Die Partei hat genug Leute, die ihn ersetzen könnten. Und dann gibt es noch Corbyn. Sollte der seinen Wahlkreis in Islington gewinnen, muss Starmer damit rechnen, dass der jederzeit mit übergelaufenen Abgeordneten eine neue Partei gründen könnte. Beschweren sollte er sich darüber nicht, hat er doch gerade eine Konservative zu Labour geholt.

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