Vielen Dank an die Evolution (leider zu spät für mich)

Sperrstunden, Alkoholverbote, Reisebeschränkungen und Maskenpflicht im Freien – dass wir dennoch am Wochenende nicht in Depression versinken sollten, verdanken wir der Nachricht, wonach nach neuesten Studien die Evolution dafür gesorgt habe, dass viele Neugeborene nicht mehr ein Übel, das mir schwer zu schaffen machte, zu fürchten brauchen – den Weisheitszahn, der vermutlich vor allem wegen der warmen Mahlzeiten, die wir regelmäßig zu uns nehmen, bei immer mehr Babys fehlt. Obsoletes mustert die Evolution aus. Damit hätte sie schon bei mir anfangen sollen. Aber ich will nicht länger darüber klagen. Wichtig ist nur, dass überhaupt etwas geschieht. Und da die Evolution dafür gesorgt hat, dass genau an der richtigen Stelle abgespeckt wird, können wir uns nur bei ihr bedanken. Natürlich hat die Sache auch einen Haken – ein Zurück zur Natur wird es für zukünftige Generationen nicht geben. Die Zeiten, in denen man rohes Fleisch essen konnte, sind endgültig vorbei, so dass jene, die einen Zusammenbruch der Zivilisation, wie wir sie kennen, überstehen sollten, schwer zu bedauern sind – sie müssen ein Leben als reine Vegetarier fristen. Das gute alte Gebiss, mit dem jene Vorfahren, für die das Feuer keine Selbstverständlichkeit war, in fast alles hineinbeißen konnten, wird sich nicht zurückbilden. Das ist in der Evolution nicht vorgesehen. Gut möglich, dass ich sogar zu optimistisch bin und nach einem plötzlichen, totalen Kollaps der Zivilisation die Überlebenden verhungern müssten. Wegen der kleineren Gebisse sollen auch die Köpfe kürzer werden, was mich auf die Idee bringt, ob nicht in ein paar hundert Jahren die Menschen nicht wie Aliens, wir wir aus Science Fiction Filmen kennen, aussehen könnten. Ich kann mich nicht daran erinnern, je einen Außerirdischen auf der Leinwand gesehen zu haben, der kräftig zubeißen konnte. Und kleine Köpfe hatten auch alle. Aber was kümmert mich die Zukunft, wenn die Gegenwart viel interessanter ist? Die hat wahrlich viel zu bieten. So hat Pelosi, die Führerin der Demokraten im Parlament, einen Plan vorgelegt, der ihrer Partei erlaubt, Biden aus Amt für den Fall zu hieven, dass dieser sich weigert, zu gehen. Genialer geht es wirklich nicht – wegen der Nachfolgeregelung laufen Donalds Attacken gegen Joe („slow Joe“) ins Leere. Einen Präsidenten, der geistig nicht in der Lage ist, das Land zu lenken, wird es nicht geben. Sollte eine Kommission entscheiden, dass Joe es wegen seiner Gesundheit nicht hinbekommt, wird Harris ihn ablösen. Die Demokraten machen damit ihren Wählern klar, woran sie sind. Das ist klug. Für Donald wird es eng. Noch besser wäre es, wenn die, wie der Blog schon forderte, etwas Eigenes zu bieten hätte. Aber darüber war nach dem Duell der Vizekandidaten nichts zu lesen.

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