Stirbt das Auto denn nie aus?

Dabei sah es lange danach aus, als ob dem Auto das gleiche Schicksal wie dem Saurier widerfahren würde – der starb nicht wegen eines Meteoriteneinschlags aus, sondern weil vor diesem schon viele Arten verschwanden, ohne dass sich neue gebildet hatten. Ob ein Aufschlag eines riesigen Objektes auch das Auto auslöschen würde, darf bezweifelt werden. Vermutlich würde es mehr Autos als Menschen geben. Hoffnung machten vielmehr die kleinen Katastrophen, die nach der Lage der Dinge unausweichlich hätten kommen müssen. Es schien unmöglich zu sein, mit denen auf Dauer fertig zu werden. So hätte bis vor kurzem eine Ölknappheit das Aus fürs Auto bedeutet. Feinstaubwolken, die im Sommer nicht mehr verschwinden wollen, hätten auch zu dessen Untergang beigetragen. Dann kam Covid, das alles durcheinandergebracht hat. Wer hat sich im vorigen Jahr zur Weihnachtszeit vorstellen können, dass viele wegen der Natur wieder ins Auto steigen würden? An einen Kälteeinbruch war nicht zu denken. Wenn jemand gesagt hätte, die Deutschen würden wegen eines Virus sich hinters Steuer setzen, wäre er ausgelacht worden. Mit der falschen Katastrophe ist wie durch ein Wunder auch die Artenvielfalt wieder da – fast alle Hersteller haben E-Autos im Programm. Da könnte man fast könnte man denken, die Autoindustrie habe Corona in China anfertigen lassen – zu einem inspiriert das kleine Ding die eigenen Ingenieure zu Höchstleistungen, zum anderen zwingt es die Menschen, ein Automobil zu haben. Vor nicht mal einem halben Jahr hieß es, Musk mit seinen Teslas sei wie ein kenianischer Langstreckenläufer uneinholbar davonzogen. Und das gleich in der ersten Runde, was völlig untypisch für ihn ist. Irgendwie muss die Konkurrenz es geschafft haben, dranzubleiben. Heute ist nun zu lesen, eine Firma, die völlig fremd in diesem Metier ist, wolle auch Autos bauen. Das beunruhigende daran ist, dass das Unternehmen nicht dafür bekannt ist, Flops zu produzieren. Ganz im Gegenteil – wenn eine Firma es schafft, alles an den Mann zu bringen, was sie auf den Markt wirft, dann kann es nur Apple sein. Nun will man auch Autos bauen. 2024 soll es losgehen. Wer ein Apple-Car kauft, der kann während der Fahrt einen Apple-Film gucken und auf dem MacBook Mails verschicken und Statistiken bearbeiten. Bald braucht man nicht mehr zum Bus oder zur Bahn zu laufen, um deren Vorzüge genießen zu können. Das hat man dann im eigenen Auto. Der Erfolg ist vorprogrammiert. Ohne Corona hätte Apple sich da nicht ran getraut.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert