Spahn ist viel zu spät dran – leider.

Der Fluch der deutschen Ordnungsliebe, der sich auch Spahn nicht entziehen konnte – vermutlich wäre das Land jetzt besser dran, wenn im September, als die meisten, die sich impfen ließen, glaubten, sie würde nie wieder ein Impfzentrum betreten müssen, damit begonnen worden wäre, wild darauf loszuboostern. Jeder, der will, bekommt seine dritte Impfung. Leider waren die Impfstationen im Sommer mega-out. Impfzentren galten als Geldvernichtungswaffen. Genüsslich erklärten uns die Medien, dass die Hausärzte viel billiger und effizienter sein würden. Ihnen würden die Menschen vertrauen, hieß es überall. Der Blog war wegen des gebetsmühlenartigen Ansinnens, sie könnten es viel besser, schon damals skeptisch. Zu Recht, wie sich jetzt herausstellt, denn es sieht ganz danach aus, als ob die Eitelkeit mit ihnen durchgegangen wäre. Gegen Maschinen, die perfekt liefen, hatten die Hausärzte nie eine Chance. Spahn will sie nun wieder aufmachen und jedem, der will, entgegen der Empfehlung der Stiko erlauben, sich seine dritte Impfung abzuholen. (Wie Impfkommission behaupten kann, der Nutzen einer dritten Impfung sei nur für bestimmte Personengruppen erwiesen, wird deren Geheimnis bleiben.) Die große Frage ist, ob sie noch einmal so gut wie vor 3 oder 4 Monaten laufen werden. Der Blog ist pessimistisch. Den Impfzentren könnte es wie den Restaurantbesitzern, deren Mitarbeiter sich während des Lockdowns andere Jobs gesucht haben, gehen. Wer will jetzt schon aus seinem Job raus, wenn er weiß, dass im Januar oder Februar die Zentren wieder schließen werden? Für seine Boosterimpfung sieht der Blog schwarz. Würden hier israelische Verhältnisse herrschen, müsste er im Dezember für eine Auffrischung sorgen. Das ist aber so gut wie ausgeschlossen. Wenigstens kann er sich seit Sonntag damit trösten, nicht mit einer Frau wie Sarah Wagenknecht, die sich bei der Will als Impfgegnerin geoutet hat, leben zu müssen – an Lafontaines Stelle würde ich mich jeden Monat impfen lassen. Lt. Nachdenkseiten hat sie sich aber ganz gut gehalten. Das trifft aber nur zu, solange sie nicht ernsthaft an Corona erkrankt oder als Superspreader enttarnt wird. Ihre Argumentation ist nur etwas für jene, die glauben, der Virus könne ihnen nichts anhaben. Man muss schon ziemlich selbstsicher sein, um ihre Überzeugung teilen zu können. Für eine Frau, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Job als Fraktionsvorsitzende aufgeben musste, ist das schon sehr gewagt.

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