„Siegfried“ Biermann

Bis heute habe ich gedacht, mit dem Aussterben der Männer, die den Krieg mitmachten, würde auch bestimmter ein Rentner-Typus, der so mitreißend von seinen Kriegserlebnissen erzählen konnte, dass ich mich des öfteren fragte, wie die Deutschen den Krieg verlieren konnten, verschwinden – Pustekuchen, diese Spezies weilt weiter unter uns, wie der Auftritt „Siegfried“ Biermanns gezeigt hat. Der „Drachentöter“ hat für die „Drachenbrut“ singen dürfen. Den Abgeordneten der „Die Linke“ sei dank, dass sie sich provozieren ließen. (Wieso haben die sich überhaupt angesprochen gefühlt?) Ohne deren Zwischenrufe wäre der Auftritts des gealterten „Siegfrieds“ sicherlich recht trocken verlaufen. Die hatten wohl gedacht, ein Bundestagsabgeordneter würde vor ihnen stehen. Wenigstens können sie sich mit dem Spruch eines adligen Landesknechten trösten – „Viel Feind, viel Ehr“ ist nun wieder deren Motto, somit „S.“ Biermann seine Schuldigkeit getan hat. Er hat gehalten, was sich vielen erhofften haben, nämlich den Eindruck zu vermitteln, die Linken seien isoliert. Traurig ist nur, dass der Bundestag Biermann dazu braucht. Andersherum – die haben sich alle hinter ihm versteckt.

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