Muss der Durchschnittseuropäer auf Seidenstraße 2.0 lange fahren, um ihn Gefilde zu kommen, die ihm unbekannt sind (nach der Taiga an der Grenze zur Mongolei hat man bereits zwei Drittel des Wegs hinter sich), wird er sich auf der 3.0 schon nach rund 1000 km in der Fremde fühlen, den die neue Route, von der diese Kolumne glaubt, dass die Chinesen sie bald in Angriff nehmen, folgt ungefähr der alten – wer diese Seidenstraße benutzt, kann von sich behaupten, Marco Polo gefolgt zu sein. Ausgerechnet Trump, der die Chinesen bekanntermaßen überhaupt nicht mag, hat die Strecke möglich gemacht – das Kalifat und Isis (letztgenannte hat Donald im Alleingang besiegt) existieren nicht mehr. Der Weg zum Mittelmeer ist nun frei. Damit steht dem Bau des geplanten Eisenbahnkorridors Nr. 6 von China in die Levante mehr im Wege. Dieser Blog würde sich nicht wundern, wenn Latakia Endpunkt der neuen alten Seidenstraße sein würde. Die Iraner haben nämlich gerade den Hafen von den Syriern übernommen bzw. geleast. Das vermutlich nicht, um dort eine große Kriegsflotte zu stationieren, die Israels Häfen blockiert. Da Syrien auch zu den Ländern zählt, in die man nicht alles liefern darf, eignet sich der Ort nur bedingt dafür, Trumps Embargo zu entgehen. Hier geht es um vielmehr, nämlich den Bau einer neuen Seidenstraßen-Eisenbahn, die die Chinesen fast nur für sich hätten, denn anders als bei den bisherigen Routen stände die neue Strecke ihnen ohne Einschränkung zur Verfügung. Ein Container-Express, gefüllt mit Computern und Tabletts, müsste sich die Verbindung nicht mehr mit einem überlangen russischen Zug, der mit sibirischer Lärche beladen ist, teilen. Und wir Europäer könnten trotz des Klimawandels immer noch in en masse in die Ferne reisen – wer Glück hat, braucht nur in Bagdad umzusteigen. Direkter kann man auf dem Landweg nach China gar nicht anreisen. Vom „Orient-Express“ in den „Seidenstraßen-Express“. Umgekehrt geht es zurück. Ich weiß wirklich nicht, warum sich alle so vor den Chinesen fürchten. Wenn sich Donald gut mit den Chinesen stellen würde, finanzierten sie ihm sogar eine Verbindung von Peking in sein geliebtes N.Y. über die Beringstraße. Vorausgesetzt, die Russen machen mit, was nicht einfach wird, da eine UN-Kommission, deren Aufgabe es ist, festzustellen, wie weit ein Kontinentalsockel reicht, herausgefunden hat, dass weite Teile des Meeresbodens im Norden zur russischen Landmasse gehören. Nun hoffen die Russen, mehr als 350 nautische Meilen vor der Küste für sich in Anspruch nehmen zu können. Sollten sie Recht bekommen, könnten sie die dort liegenden Bodenschätze alleine nutzen. Es sieht ganz danach aus, als ob Donald auf seine „Seidenstraßen-Verbindung“ noch lange warten müsste.
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