Rooney hilft den Bayern

Ob sie sich im Glazer-Clan jetzt darüber streiten, wer auf die Idee kam, Rooneys Vertrag zu Konditionen, die jenseits von Gut und Böse liegen, zu verlängern? In den 11 Jahren, in denen sie im Geschäft sind, sollten sie genügend Sachverstand erworben haben, um zu erkennen, dass es ein riesengroßer Fehler war, ihn, koste es, was es wolle, zu halten. Ohne ihn wäre Manu vermutlich weiter. Sein einziger Pluspunkt – seine Vertretung hätte sich exakt an den beiden Stellen, zu denen ihn sein Torinstinkt führte, befinden müssen. Zweimal hätte dieser es mit absoluter Sicherheit besser gemacht. Ob auch zwei Tore herausgesprungen wären, ist eine andere Sache. Zweimal hätte er seine Mannschaft in Führung bringen können. Beim ersten Mal hielt er den Ball viel zu lange. Er machte dabei so eine schlechte Figur, dass ich, wenn ich ihn nicht kennen würde, vermutet hätte, er müsse zum ersten Mal in seinem Leben ein Fußballtor erblickt haben. Später dann semmelte er an einem Ball, den er hätte präzise treffen müssen, vorbei. Zu allem Überfluss beschwerte er sich noch bei Valencia über dessen Zuspiel. Nein, das war nichts. Moyes ließ ihn bis zum bitteren Ende weiterwursteln. Wenn das mal gut geht.

So hatten die Münchener keine große Mühe, das Spiel zu gewinnen. Dazu musste United aber erst einmal im Führung gehen – Evras fantastischer Schuss ins rechte obere Eck war der Höhepunkt des gesamten Abends. Da Manu bis zum Tor des Franzosen kaum Chancen zuließ – eine todsichere hatten die Bayern bis dahin nicht aufzuweisen –, rechneten alle damit, dass es nun richtig schwer für die Münchener würde. Sie irrten sich gewaltig, denn nun hatten Bayern auf einmal Raum zum Kombinieren. Die Roten dachten wohl, sie bräuchten nun nicht mehr zu verteidigen. Prompt fiel eine Minute später der Ausgleich, bei dem die gesamte Abwehr schlecht aussah. Ribery konnte in aller Seelenruhe flanken, Mandzukic dann unbedrängt köpfen. So gewonnen, so zerronnen.

Ausschließend war Manu nicht mehr in der Lage, die alte Ordnung wiederherzustellen. Mit der Disziplin war es dahin. Man hat sich wohl auf dem Niveau der Bayern gewähnt. Die Bayern nutzten die sich bietenden Chancen kaltblütig – erst reagierte Müller auf eine Eingabe von der Außenbahn einen Tick schneller als Evra. Dann hatte Robben Glück, dass Vidics Stiefelspitze dessen Schuss die richtige Flugbahn verlieh. Damit war das Spiel entschieden. Nun können die Bayern das erste Team werden, das den Titel verteidigt. Ob Guardiolas Truppe noch so stark wie vor ein paar Wochen ist, wird sich bald zeigen. Ich habe den Eindruck, sie haben ein wenig nachgelassen. Zu viel lastet auf Robben und Ribbery. Götze war eine große Enttäuschung. Von Kroos habe ich auch nicht viel gesehen.

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