Nicht ewig ein Gewohnheitstier

Der Menschen ist ein Gewohnheitstier, und wenn selbst Putin, dessen Russland angeblich auf wirtschaftlichem Gebiet nur mittelmäßig performt, es sich leisten kann, eines zu sein bzw. zu bleiben, dann sieht die Zukunft dieses Planeten nicht besonders rosig aus – auf Amerikas Kündigung des INF-Vertrags reagiert er mit Mach 5 Raketen, so dass Politiker, die nach Merkel ins Bundeskanzleramt einziehen, nicht mal mehr die Chance haben, im Falle eines Enthauptungsschlages es noch zum Klo zu schaffen. Gerade mal 6 Minuten würde die Rakete von Kaliningrad nach Berlin brauchen. Selbst AKK, die in ihren öffentlichen Auftritten den Eindruck vermittelt, ihr zweites Ich würde in der Ferne versuchen, das nächstes Problem zu lösen, hätte keine Möglichkeit, dem Inferno zu entkommen. Das atlantische Gewohnheitstier kann das nicht auf sich sitzen lassen – mit zwei oder drei Mach mehr wird es antworten. Auf die Idee zu kommen, die Dinge auf sich beruhen zu lassen, kommt das Gewohnheitstier natürlich nicht. Als originell würde ein Gewohnheitstier gelten, wenn er als Antwort vorschlüge, die Hauptstadt wieder nach Bonn zu verlegen. Oder auf die Idee kommen würde, eine zweite Hauptstadt irgendwo in Nordafrika, wo die Russen nicht mit ihren Raketen hinkommen, zu errichten. Wenigstens in einem Krisenfall sollten Politiker und Beamte dann vor Ort sein. Die beste Antwort wäre natürlich keine Antwort, was einem Sparprogramm, das Stoible nie imstande war, umzusetzen, gleichkommt. Aber danach sieht es partout nicht aus. Geldverschwendung ist angesagt – denn nun bedarf es nicht nur eines Manns, der dafür sorgt, dass die Reichen ihre Steuern zahlen, sondern es wird auch jemand gesucht, der den Staaten die Rüstungsetats kürzt. (Als Historiker könnte Bregman dieses Amt in Personalunion ausüben.) Die Macht der Gewohnheit lässt sich, wenn sie zu Resultaten führt, die den Menschen schaden, nur brechen, indem jene, die von ihr nicht lassen können, dessen Folgen spüren, womit ich beim Klimawandel wäre – jene, die glauben, auf der Autobahn weiter so schnell wie irgendwie möglich fahren zu müssen, sollten die Konsequenzen ihres Tuns erleben, so wie 2000 Einwohner eines Ortes, das weit hinter dem Polarkreis liegt. Im Hochsommer müssten sie einen Tag unter ein Glocke, die den Bewegungen des Rasers folgt, leben. Nicht schlimm? Im besagten Ort ist die Temperatur um 4 Grad gestiegen. In 80 Jahren soll es dort 10 Grad wärmer als sonst, also vor rund 40 Jahren, sein. Ich glaube, es nicht vermessen, zu behaupten, dass das Gewohnheitstier Raser nicht mehr lange einer sein würde, könnte ihm das widerfahren.

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