Neuer Kühlschrank hilft nur bedingt

Die Dreißig hat er zwar nicht ganz geschafft, nichtsdestotrotz glaubt der Blog, sein Kühlschrank, den er gestern notgedrungen wegen der steigenden Strompreise abholen lassen musste, wäre im deutschlandweiten Ranking der ältesten aktiven Kühlschränke ganz weit oben gelandet (nur die Kubaner hätten ihn verdrängen können) – nach mehr als mindestens 27 Jahren (beim Kauf war der Blog Trendsetter, Stichwort FCKW-frei) ununterbrochener, störungsfreier Arbeit war es an der Zeit, Tschüss zu sagen. Leider wird es ihm nicht vergönnt sein, als Oldtimer bei einem Sammler zu laden. Er wird wohl auf einem Schrottplatz landen. Hätte sich die Ampel entschlossen, auch für den Strom die Mehrwertsteuer zu senken, würde er noch weiter rattern. Nun ist es richtig still in der Wohnung. Es ist schon ein komisches Gefühl, nicht mehr fürchten zu müssen, er könne sich ohne Pause in den Tod brummen. Während dieser Zeit hat der Blog es äußert selten gewagt, die Tür zu öffnen (zum Glück bestand nie die Gefahr, zu verhungern). Und dann schwebte im Unterbewusstsein noch die Befürchtung, der könne abfackeln. Dabei lief er schon seit einer geraumen Zeit auf der niedrigsten Stufe. Mit dem neuen Kühlschrank (und einer Stufe höher als sonst) ist alles kälter als gewohnt. Immerhin hat die Kühlleistung des alten Geräts gereicht, den Blog vor einer Lebensmittelvergiftung zu bewahren. Die ist nun so gut wie ausgeschlossen. Leider hat die Industrie dem Blog es diesmal nicht ermöglicht, Trendsetter zu werden – da sein Kühlschrank ein unteres Mittelklassemodell ist, schneidet er beim Energieverbrauch nur mittelmäßig ab. Hier gilt die Devise, je größer bzw. höher das Gerät, desto besser sind die Chancen, einen Kühlschrank zu finden, der bestens bewertet wird. „Grün“ heißt die Farbe, nach der alle Hersteller streben. Nur bei den kleineren Geräten tun sie das nicht. Der Blog würde sich deshalb nicht wundern, wenn das zu einem Trend werden würde – SUVs und große Limousinen sind in der neuen Welt, in der alle in E-Autos unterwegs sind, die effizientesten Wagen. Dass der Blog dennoch zufrieden ist, liegt am Timing seines Kaufs – am Tag, an dem Wladimir Putin seinen Geburtstag feierte, hat er seinen Kühlschrank angeschlossen, so dass wegen ihm in den Spitzenzeiten kein Gaskraftwerk mehr hochgefahren werden muss.

Selenskyis erster schwerer Fehler. So dumm kann man gar nicht sein. Der Blog würde sich nicht wundern, wenn die Russen nun alle Brücken über den Dnjepr zerstörten. Mit der „Kinschal“ sollte das kein Problem sein. Der Nachschub in den Donezk muss dann über Kiew laufen. Zu allem Überfluss macht er sich damit bei den Bewohnern der Krim, ohne die deren Versorgung nicht möglich ist, höchst unbeliebt. Es ist nun weitaus schwerer, die zurückzuerobern. Jetzt kann auch nicht mehr ausgeschlossen werden, dass die Ukraine Nordstream außer Betrieb genommen hat. Schwere Zeiten für Selenskyi. Es geht erst richtig los.

PS Nachtrag: Es sind ganz danach aus, als ob sich jemand nebst seines Trucks in die Luft gesprengt hat. Kaum anzunehmen, dass der Fahrer nicht wusste, was er geladen hatte. Nun kommen zu den Atombomben noch Selbstmordattentäter hinzu. Keine schönen Aussichten.

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