Eine Krönung ist wie ein alter Zopf

Der Blog kann ja noch verstehen, wenn jemand auf die Idee kommt, sich mit 74 Jahren taufen zu lassen (was nicht ganz so einfach ist, denn als Erwachsener muss man sich auf diesen erhabenen Moment ein Jahr lang vorbereiten). Aber würden Sie Ihrer ganzen Verwandtschaft und Ihren Freunden zumuten, bei diesem Ereignis dabei zu sein? Vermutlich nicht. Der Blog auch nicht, und wäre er an Charles Stelle, würde er sich nicht einmal krönen lassen, geschweige Leute bitten, der Krönung beizuwohnen. Dass Charles auf das alberne Ritual, für das er viel zu alt ist, nicht verzichtet, zeigt, wie schwer es ist, alte Zöpfe abzuschneiden. Vermutlich wird sein Sohn sich auch diesem Prozedere unterziehen – zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit würde dann eine Krone eine Glatze zieren. Fortschrittlicher kann es angesichts der Misere, in der wir uns zur Zeit befinden, gar nicht werden. Am 06.05. nächsten Jahres soll es soweit sein. Genügend Zeit, nach dem Ende des Winterschlafs Speck auf den Rippen anzuhäufen, so dass man die Krönung vor dem Fernseher einigermaßen gestärkt verfolgen kann. Dank Scholz’ Doppel-Wumms wird es im März für alle Winterschläfer richtig ungemütlich – scharenweise verlassen sie schweißgebadet ihre Behausungen, die auf einmal bitterlich heiß geworden sind. Es ist so, als ob man plötzlich auf einem Vulkan, in dem ständig die Lava brodelt, schlafen würde. Statt nach Mallorca oder auf die Kanaren werden wir nach Irkutsk und Nowosibirsk fliegen, um uns dort von dem Schreck abzukühlen. Nach dieser Erfahrung werden viele dafür beten, dass der liebe Gott Scholz nie mehr wieder vor eine Situation, aus der man nur mit einem „Wumms“ wieder herauskommt, stellen möge. Sollte die globale Erwärmung im April und Anfang Mai eine Pause einlegen, stehen die Chancen nicht schlecht, vor Ort Charles’ Krönung erleben zu dürfen. Vermutlich werden die Hotelpreise dann noch unbezahlbarer sein, als sie jetzt schon sind. Selbst in der Jahreszeit, in der früher die besten Edgar-Wallace-Filme gedreht wurden, gehen die Preise, sehr zum Ärger des Blogs, nicht runter. Da wünscht der Blog sich doch den Nebel, den die Stadt so berühmt gemacht hat, zurück.

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