Miss Marple hätte sich diesmal der Mehrheit angeschlossen

Wie hätte sich wohl Miss Marple entschieden? Hätte sie den Prozess platzen lassen, wie sie es schon einmal tat? Schwer zu sagen. Am wahrscheinlichsten ist, dass sie den Prozess nicht verfolgt hätte. Eine Frau, die Kapitalverbrecher gejagt hat, würde sich in einem Verfahren, in dem es darum geht, zu klären, ob jemand unrechtmäßig private Sachen zu geschäftlichen deklariert hat, ohne dabei einen finanziellen Vorteil erlagt zu haben, zu Tode langweilen. (Sogar der Blog, dem sich noch keine Gelegenheit bot, einen Kapitalverbrecher zu jagen, fand die Berichterstattung öde und fad.) Als Mitglied der Jury hätte Miss Marple sich ihren Kollegen angeschlossen – das ist der schnellste Weg, der Hölle zu entkommen, in der sie nach einem Ausscheren für immer gelandet wäre. Der Angeklagte wird das Urteil verschmerzen – ihn erwartet kein elektrischer Stuhl, ins Gefängnis muss er auch nicht. Dass es trotzdem nun endlich spannend wird, liegt an den Sozialstunden, zu denen er verdonnert werden könnte. Muss er den Eingangsbereichs des Trump Towers sauber halten? Oder Essen an Bedürftige ausgeben? Wird er farbigen Kindern Geschichten vorlesen (das macht sich gut im Wahlkampf)? Niemand weiß es. Der Blog würde ihm sogar zutrauen, dass er die Weihnachtssaison vorverlegt, um noch vor den Wahlen, also im Oktober, als Weihnachtsmann Geschenke verteilen zu können. Geld dafür sollte reichlich vorhanden sein – die Entscheidung der Jury soll für einen Spendenrekord gesorgt haben. In einem Tweet, den ein russischer Blogger veröffentlichte, hat jemand 300k gespendet. Interessanter als die Summe war das Bild – jene amerikanische Transportmaschine, hinter der Massen in der Hoffnung hinterherliefen, mit ihr aus Kabul herauszukommen. Als Symbol für Bidens total gescheiterter Außenpolitik. Hoffnung ist nicht in Sicht. Vorige Woche hat er Netanjahu aufgefordert, nicht nach Rafa vorzurücken. Heute will er, nachdem die Armee in Rafa ist und den Gaza-Streifen komplett abgeriegelt hat, dass die Hamas einen Waffenstillstand, den Israel vorgeschlagen hat, annimmt. Nur eine Weltmacht, die nichts zu fürchten hat, kann es sich leisten, sich in innerhalb weniger Tage zu widersprechen. Der Internationale Gerichtshof täte gut daran, zu erwägen, auch Biden anzuklagen. Der wechselt die Rollen, wie es ihm gerade passt. Trumps Vergehen sind dagegen Peanuts.

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