Der Staat macht seinen Bürgern das Wählen nicht leicht

Der Blog war wählen – das schreibt er nicht, weil er hofft, Oskar Teufert, der, obwohl er in Leipzig antritt, auf der Webseite der „Zeit“ um dessen Stimme wirbt, könnte aufgrund dieser Kolumne die Agentur bitten, die Wahlwerbung einzustellen, auch um den Eindruck zu vermeiden, seine Partei werfe nur so mit dem Geld um sich (es ist nicht die FDP), sondern weil das Wählen werktags viel angenehmer als sonntags ist. (Ausnahmsweise ein Punkt für den Überwachungsstaat.) Da es heutzutage nicht mehr so leicht ist, einen Briefkasten zu finden, macht es wenig Sinn, per Brief abzustimmen. Leider gibt es kaum Wahllokale. Halle hat eines, das nur dienstags bis 18:00 Uhr offen hat. Dabei haben wir doch Juni, wo die Tage am längsten sein sollen, so dass es Spaß macht, noch gegen 22:00 Uhr aus dem Haus zu gehen, um bspw. seine Stimme abzugeben. Mit diesen rigiden Öffnungszeiten verprellt der Staat seine Bürger, für die das Wählen am Sonntag zu einer Last geworden ist. Früher, als dieser noch nicht restlos verplant war, mag das eine Abwechslung gewesen sein. Heute aber stört der Termin nur. Zu seiner großen Überraschung denken viele Menschen wie der Blog. Noch mehr hat ihn erstaunt, dass sich Rentner und junge Menschen die Waage hielten. Letztere kamen wohl im Glauben, sie könnten den Absturz der Grünen und Linken verhindern. Habeck & Co. werden es verschmerzen, die „Linke“ wegen des Braindrains wohl eher nicht. Wagenknecht, der, u.a. vom Spiegel, nachgesagt wird, sie sei die Partei, hat, von der alten Garde mal abgesehen, viele gute Leute abwerben können. (Angesichts der Leistungen, die der Sonnenkönig vollbracht hat, sollte sie als Ansporn verstehen.) Und sie hat vielleicht noch besser „eingekauft“. Denen traut man zu, alle Themen abdecken zu können. Die „Linke“ hat das Problem, dass sie eine Partei für junge Menschen, von denen es in Deutschland eh nicht viele gibt, geworden ist. Das könnte sie wohl noch verkraften, wenn nicht der Eindruck wäre, es seien zu viele Leute, deren Hauptaugenmerk die Migrationspolitik ist, an Bord. Es scheint, als habe man Kompetenz verloren. Jene Rentnerin, die den Begleitschein wegen ihrer Unterschrift partout nicht mit ins Kuvert packen wollte, dürfte ihr Kreuz woanders gemacht haben. Zum Glück war ihr Mann dabei. Hätte sich ein Fremder einschalten müssen, wäre der vermutlich der Wahlfälschung bezichtigt worden.

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