Kommt wegen Trump bald BRICSIT?

Kommt nach dem Brexit der BRICSIT? Was so ähnlich klingt, könnte unterschiedlicher nicht sein, denn während ein Brexit ein Brexit bleibt, könnte die BRICSIT zu einer BRICSITAMI werden, was bei erfolgreichen Verlauf dazu führen könnte, dass Eltern, die in den Ländern dieses losen Bündnisses leben, auf die Idee kommen könnten, ihre Töchter Bricsit oder Bricsitami zu nennen. Im Augenblick ist das aber so unwahrscheinlich wie Brexitzia (die Briten würden wohl das C bevorzugen) und Brexiter. Den Letztgenannten wird zwar nachgesagt wird, sie seien spleenig, jedoch haben sie noch genug Realitätssinn, dass niemand, selbst Boris Johnson, der zum schönsten Briefkasten, den das Empire je hervorgebracht hat, inkarniert ist (das merkt man erst nach längerem Hinschauen), nicht, auf die Idee kommen würde, Kinder und Enkelkinder so zu rufen. Anderswo würde sich kaum jemand an den Namen stören, wobei zu bedenken ist, dass die Zias wegen der Borgias (Lucrezia) völlig zu unrecht selbst bei Katholiken einen schlechten Ruf haben. Nun zurück zur BRICSIT, die noch eine BRICS ist, dank Trump aber nun das Potential hat, zu wachsen, denn Wirtschaftspolitik à la Donald heißt, dass alles noch viel schlimmer, als es ohnehin schon ist, wird, was selbst für Maßnahmen, die dazu dienen, die eigenen Position zu stärken, gilt. So bleibt ihm eigentlich gar nichts übrigbleibt, als auf die Zölle, die er den Türken für Stahl und Alu auferlegen will, nächste Woche noch einige Prozente darauf zupacken, um so die Kursverluste, die dazu geführt haben, dass die türkische Währung für die Amerikaner genauso teuer (wenigstens übers Wochenende) wie vor der Ankündigung der Strafe ist, wieder auszugleichen. Das ist nun die große Stunde der BRICS, die, um Trump eines Auszuwischen, auf die Idee kommen könnten, die Stoffe, die benötigt werden, um oben genannte Güter herstellen zu können, zu liefern und dafür nicht Dollar, sondern Rubel oder Yuan zu nehmen. Wäre BRICS in der Lage, alle Dinge, die gebraucht werden, zu bereitzustellen, gäbe es den Dollar als Leitwährung nicht mehr. Davon ist das Bündnis weit entfernt, aber immerhin reicht es, Trump ein paar Nadelstiche zu versetzen. Da von den BRICS-Staaten Russland im Augenblick das einzige Land ist, das sich konsequent vom Dollar verabschiedet, verdanken die Russen die neuen Sanktionen wohl nicht den Skripals, sondern Putins Wirtschaftspolitik – als einziges Land hat Russland alle amerikanischen Staatsanleihen abgestoßen. Da scheint es folgerichtig zu sein, wenn die USA es verbieten sollten, russische Anleihen zu kaufen. Da bleibt den Russen nur, Brechts Frage, „was ist der Einbruch einer Bank gegen die Gründung einer Bank“, richtig zu beantworten. Klar, man sollte selbst eine gründen (auf Malta oder Zypern), die keine Geschäfte mit den USA macht, so dass keine Strafzahlungen drohen.

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