Die Welt braucht dringend einen neuen Nikita,

was nicht denn unbedingt heißt, dass der neue Nikita unbedingt im Kreml sitzen muss, so wie es dem alten beschieden war, der als einziger Führer der Sowjetion den Mut hatte, Amerika direkt herauszufordern. Dank des Sputniks und Gagarin nahmen die Amerikaner dessen Hausforderung sogar ernst. Heute würde es die Sache zwar ungemein erleichtern, wieder jemanden in Moskau an der Macht zu wissen, der glaubt, Russland sei den USA ebenbürtig, und das mit einer Politik, das mit jenem System, auf das Donald schwört, nicht viel am Hut hat. Idealerweise müsste unser Nikita von heute ein Umweltzar sein, dessen Bewohner trotz der Einhaltung der 3,5 Tonnen CO2 Grenze, die jeder ausstoßen darf, einen Lebensstandard, der ungefähr jenem in den Staaten entspricht, haben. Da dieses Idealland nicht existiert, müssen wir Abstriche machen. Abstriche, die angesichts des Fehlens eine Umweltleaders so krass sind, dass der fortschrittlichen Welt nichts anderes übrig bleibt, als darauf zu hoffen, dass Greta Trumps Selbstherrlichkeit und Ignoranz ein Ende setzt. Das ist natürlich nicht zu schaffen. So hatte Trump in Davos heute ein leichtes Spiel – weit und breit war niemand bereit, ihm zu widersprechen. Gäbe es diesen Nikita, hätte der sich selbst nach Davos eingeladen, um gleich nach Donalds Auftritt dessen Thesen ad absurdum zu führen. Womit der Blog schon beim Dilemma des Treffens wäre – die Weltelite scheut sich davor, konträre Diskussionen zu führen. Statt über dessen Meinung zu diskutieren bzw. Leute zu holen, die ihm direkt widersprechen, gibt sich die Elite damit zufrieden, sich über dessen Ansichten zu amüsieren, was Trump ziemlich egal ist – angesichts des Verzichts, Leute reden zu lassen, die eine andere Meinung als er vertreten, darf seine Klientel anhand der Fernsehbild annehmen, ihr Held habe mal wieder alles richtig gemacht. Für Trumps war es ein Triumph, fürs Klima einer von vielen Supergaus in letzter Zeit. Leider ist von den Rednern, die bis Freitag noch kommen, nichts fundamentales Neues oder Originelles zu erwarten. Interessant ist nur Bartholomäus I., der wohl nur eingeladen wurde, weil er es geschafft hat, mit der Loslösung der russisch-orthodoxen Kirche aus seinem Verband für ein Schisma zu sorgen. Dank ihm gibt es eine eigenständige ukrainische Orthodoxe. Wie üblich gibt Davos nur einer Seite die Chance, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Die Russen bleiben außen vor.

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