Die Statistik – gibt es sie überhaupt noch?

„Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“ – einen guten Ruf hatte sie nie, aber immerhin muss man vor 80 Jahren, als Churchill oder auch Goebbels, so genau weiß man das nicht, der Satz rausgeruscht sein soll, noch die Ansicht vertreten haben, dass sie nützlich sein könnte. Vielleicht glauben unsere Politiker, jeder würde das Zitat kennen, so dass sie sich erst gar nicht die Mühe machen, uns lange Zahlenreihen vorzulegen. Wir würden denen ja eh keinen Glauben schenken. Das mag so sein, jedoch vergessen sie, dass die Menschen es lieben, belogen zu werden. Und wenn in diese Lüge viel Arbeit eingeflossen ist, glauben die meisten erst recht, dass sie wahr sein müsse. Bezüglich Corona glauben unsere Politiker, dass zwei Werte für uns ausreichen würden – das ist zum einen die Reproduktionszahl (über den Wert 1,4 hat die Kanzlerin gesagt, dass 10 Menschen 14 Menschen anstecken würden) sowie zum anderen die Zahl der Neuinfektionen der letzten 7 Tage je 100.000. Vielmehr erfahren wir nicht. Aber wäre es angesichts eines neuerlichen Lockdowns nicht ganz gut, zu wissen, wie jene Einrichtungen, die geschlossen werden sollen, zum sogenannten Infektionsgeschehen beigetragen haben? Der Blog denkt da an eine Statistik, aus der zu erfahren ist, wie viele Leute sich im Kino, wo die Gefahr, sich mit Corona zu infizieren, geringer als im Büro ist, angesteckt haben. (Seit letzter Woche muss man auch während der Vorstellung eine Maske tragen.) Ist das geheime Kommandosache oder werden solche Informationen nicht erhoben? Kann Merkel morgen mit Zahlen, die belegen, wie dank der Maßnahmen der Infektiontsunami in sich zusammenbricht, um dann schließlich einer Ostseewelle zu ähneln? Der Blog glaubt eher nicht. Das sieht eher nach purem Aktionismus aus. Es wird da geschlossen, wo es nicht wehtut. Vermutlich muss man zig Bereiche schließen, damit in jenen, die weit gefährlicher sind, jedoch aus populistischen Gründen offen bleiben müssen, weitergearbeitet werden kann. So haben die Lehrer völlig zu Recht ihren Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, trotz höhere Ansteckungsgefahr so wie bisher weitermachen zu müssen. Ironie der Geschichte – die Kanzlerin, die Zahlen so lieben soll, verzichtet völlig darauf, ihre Maßnahmen mit diesen zu begründen.

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