Das nimmt doch keinen Einfluss, oder doch?

Die Krux der Umweltaktivisten – allen Aktionen, die sie in der jüngsten Vergangenheit gestartet haben, ist rundweg der Stempel „kein Einfluss“ mit voller Kraft und triefender Tinte aufgedrückt worden. Das schmerzt. Haben die Klebeaktionen auf Deutschlands Straßen wenigstens noch jene, die aufgehalten wurden, wütend gemacht, hat es für seit dem letzten Wochenende, als sie versuchten, im schlimmsten Schmuddelwetter den Abriss Lützeraths zu stoppen, nicht aufgehört, zu regnen. Und ein Ende des Dauerregens ist nicht in Sicht, denn es sieht ganz danach aus, als ob sich ein Dauertief, das überhaupt nicht die Absicht hat, fortzuziehen, über ihnen breit gemacht hat, so dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als zu versuchen, selbst dem Tief zu entkommen. Gegen die Absolution, die Latif mit seiner Einschätzung, die Kohle, die unter dem Dorf abgebaut und verheizt würde, sei für das Weltklima völlig irrelevant, allen jenen erteilte, die den Blockaden dort nichts Gutes abgewinnen konnten, hilft nur, neue Wege des Protests zu finden, denn die gilt ja nicht nur für Lützerath, sondern für jeden Ort der Welt, an dem Kohle abgebaut wird. In Zweifel gezogen würde sie erst, wenn es den Umweltaktivisten gelänge, zur gleichen Zeit auf der ganzen Welt Tagebaue zu besetzen und stillzulegen. Dank der weitsichtigen Außenpolitik des Westens ist das praktisch undurchführbar. Auch wenn sie in Russland oder China freie Hand hätten, wäre ihnen der Erfolg nicht sicher, wie das Beispiel Kolumbien zeigt. Der Plan der Regierung, keine neuen fossilen Abbau- und Förderstellen mehr zu genehmigen, stößt selbst bei deren Vertretern auf Widerstand. Welche Form des Protests hat Einfluss aufs Klima? Der Blog hat da eine Idee. Um die umzusetzen, müssten Greta und Co. wohl eine Erbsünde begehen, nämlich sich hinter das Steuer eines Autos zu setzen. Gelänge es ihnen, die Fahrer, indem sie alle Spuren, die ihnen auf der Autobahn zur Verfügung stehen, nutzen, dazu zu bewegen, sich ihrem Tempo, das 100 km/h nicht übersteigen sollte, anzuschließen, bräuchten sie sich nicht mehr nachsagen lassen zu müssen, ihre Proteste hätten keinen Einfluss auf das Klima. Der Blog würde ihnen jedoch nicht raten, die Strecke von München nach Berlin ohne Pausen in Angriff zu nehmen. Vielleicht ist Herr Latif, der weiß, wie es ist, mit 100 auf der Autobahn zu fahren, auch mit dabei.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert