Bitte schicken Sie niemanden vorbei

Obwohl mir bewusst ist, dass ich Gefahr laufe, als Größenwahnsinniger abgestempelt zu werden, erlaube ich mir, die Wahlkampfmanager um meiner Schutz willen zu bitten, keinen Kandidaten bei mir klingeln zu lassen. Es ist auch im ureigensten Interesses des Bewerbers, nicht zu versuchen, mich zu überreden, ihn zu wählen. Unter normalen Umständen würde ich ihn samt der drei Fernsehteams, die ihn begleiten, in die Wohnung lassen. Aber ich habe nun schon einmal gewählt. Wenn dann jemand kommt, der mir klar macht, dass ich die falsche Partei gewählt habe, könnte ich doch noch der Versuchung erliegen, die Urne zu stehlen, um meinen Wahlschein zu ändern. Für professionelle Diebe, jedenfalls für jene, die ich aus älteren Filmen kenne, ist bzw. wäre es eine absolute Herausforderung, den Kasten bei immer regen Publikumsverkehr mitgehen zu lassen. Das natürlich mit Stil, also ohne Maske und Spielzeugpistole.

Zwei Varianten bieten sich an – entweder klemme ich die Kiste, so wie sie ist, unter einen Arm und verlasse ruhigen Schrittes des Saal. Das erfordert natürlich Mumm und Nervenstärke. Ich bin mir aber noch nicht sicher, was ich mache, wenn mich jemand auffordern sollte, die Kiste zurückstellen – gehe ich ruhig weiter, ohne darauf zu antworten, oder bringe ich die Chuzpe auf, zu entgegnen, sie (den wenigen Männern dort wäre das völlig egal) irre sich. Sicherlich wäre es besser, eine Plane über die kleine Holztruhe zu legen und dann hinaus zu spazieren. Die Bewegungsabläufe müsste ich natürlich üben. Und da mir selbst Youtube nicht weiterhälfe, könnte nach einem erfolgreichen Gelingen behaupten, ich sei ein purer Autodiktat. Autodidaktischer ginge es wirklich nimmer. (Wer möchte in diesen Unsinn schon hineingezogen werden.) Meinen Wahlzettel würde ich natürlich nicht mehr wiederbekommen. Der wäre längst weg. Viele Taten, die Freunde bereiten, sind leider verboten. Schon alleine die Möglichkeit, meinetwegen könnte man eine Sonderkommission bilden, die sich womöglich gar nur aus Dorfsheriffs zusammensetzte (lt. hiesiger Regionalzeitung sei die Polizei auf dem Lande nicht angelastet), würde mich veranlassen, die Beute so schnell wie möglich zurückgeben. Zuzugucken, wie Hauptwachtmeister Krause Leute festnimmt, ist meist recht amüsant. Als Betroffener wäre ich da ganz andere Meinung. Mein Selbstwertgefühl wäre im Keller. Was habe ich falsch gemacht? Warum kommt kein Kriminaloberrat? Selbstzweifel würden mich plagen.

Die hat Obama, als er vorgestern sagte, nicht er, sondern die Welt habe die rote Linie gesetzt, nicht gehabt. Nachdem er gestern Abend alleine zum Arbeitsessen gehen musste (lt. Tagesthemen habe das Protokoll, das Putin schrieb, so verlangt) und sich während des Dinierens herausstellte, dass den besagten Strich nur er gezogen haben kann, muss er anschließend völlig „fordaddord“ und „gnille“ gewesen sein. Er hat sich verlaufen (dabei gibt es im Park gar keinen Irrgarten, jedenfalls nicht für Wiki), sich total verkalkuliert. Nun steht Amerika ziemlich isoliert da. Gerade mal drei Länder wollen sich am Krieg beteiligen. Verwunderlich ist das nicht. Ein Angriff macht einfach keinen Sinn. Die Situation wird sich nur verschlimmern. Als er selbstsicher durch Stockholm gondelte, statt mit Putin über Syrien zu sprechen, war das Fass voll. Anscheinend ist er gar nicht daran interessiert, andere Staaten davon zu überzeugen, dass er recht habe. Ob die Abgeordneten, deren Stimmen er braucht, um losschlagen zu können, es gut finden, alleine loszuziehen? Ich bezweifele es. Wird Obama Zugeständnisse (die Republikaner könnte er , so vermute ich, mit dem Versprechen, die Ausgabe zu kürzen, ködern) machen müssen? Steht er am Ende als „Lame Duck“ da?

PS: Warum speichert das NRS kaum Inhalte? Zu verlockend, die Netz-Schlapphüte mit einer Spam-Taktik zu stoppen. Meine Überlegung, dass je mehr nutzlose Daten, sprich „falsche Verdächtige“, die die NRS speichern muss, da die Filter nicht unterscheiden können, was echt und was erfunden ist, desto unpräziser wird das System, bringt nichts. Schade. Ich habe mich so auf die rechtssichere „Mustermail“ (in Arabisch), die mit 100 % Sicherheit lange Zeit aufbewahrt werden muss, gefreut.

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