Apple bietet jetzt auch Fernsehen an

Wenn Apple ankündigt, ab dem 1. November Fernsehen machen zu wollen, dann stellt sich angesichts der Summen, die der Konzern bereit ist, in neue Projekte zu investieren, sofort die Frage, ob der Bond-Film, der im Augenblick gedreht wird, der letzte ist, den die Fans der Serie im Kino erleben dürfen. 3 Milliarden Dollar soll der neue futuristisch-extravagante Firmensitz gekostet haben. Fürs eigene Fernsehen hat Apple nun noch einmal 3 Milliarden Dollar draufgelegt. Und da die Cook lange nicht alles, was in der Portokasse liegt, ausgegeben haben dürften, hat der Blog die dunkle Ahnung, dass es nicht darum geht, wie viele Bond Filme die Kalifornier finanzieren könnten, sondern nur noch darum, wann sie es tun, was für eingefleischte Kinogänger der absolute Supergau wäre. Am Ende dieser Entwicklung kauft keiner mehr ein iphone wegen dessen technischer Überlegenheit und einfacheren Handhabbarkeit. Einzig und allein die Dienste, die das Handy bietet (für eine bestimmte Zeit auch kostenlos), lassen die Kunden dann noch vor den Stores Schlange stehen. Apple wird dann dafür sorgen, dass das iphone alle relevanten Daten spätestens dann, wenn man seine Wohnung betreten hat, lädt (Verbindung zum Kühlschrank, zur Gesundheitskamera im Bad, dem Regler für die Temperatur etc.). Fürs Erste muss sich der Käufer eines Apple Produkts damit begnügen, nach dem Auspacken sich erst einmal nur Filme anschauen zu können. (Leser eines Apple Gerätes mögen mir meine völlige Unkenntnis über die Apps, die vorinstalliert sind, verzeihen.) Lt. Werbung soll es nur Eigenproduktionen geben (sie nennen das Originals), die nur auf dem Apple Fernseher laufen. Ausschließlichkeit bedeutet zwar nicht gleich Topqualität. Um auf Dauer jedoch attraktiv zu sein, muss Apple eben solche Filme anbieten. („Hala“ bekommt 86% bei Rotten Tomatoes.) Liegt es da nicht auf der Hand, sich die Rechte für Blockbusters zu sichern? Wie es aussieht, produziert Apple keine Movies selbst, sondern erwirbt die Rechte an jenen, von denen es glaubt, sie könnten ins Sendeschema passen. Die Firma war schon immer cleverer als die anderen – während diese die Neuheiten entwickelt haben, hat Apple sie dann eingesetzt, wenn sie ausgereift waren. Mit den Filmen scheint es ähnlich zu laufen – dessen Finanzierung überlässt sie anderen (aber ohne dem „stupid German money“). Das heißt, dass mit dem neuen Kanal nicht gleich mehr Filme produziert werden, so dass Hollywood weiterhin ein Paradies für einige wenige bleiben wird. Der Kinobesucher wird auf einige Filme verzichten müssen. Und wer Apple kennt, der weiß, dass sie sich nur mit dem Besten zufrieden geben.

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