Prima Klima – dank Trump kommt Amerika bald ins Schwitzen

Wenigstens einer hat noch Humor – uns nach Trumps Ausstieg aus dem Klimaabkommen mit den Worten „Don‘t worry, be happy“ zu trösten, ist zwar nicht sehr originell, jedoch immer noch besser, als in Lethargie zu versinken. Dafür hat Putin mit der Bemerkung, dass für jedes missliche Wetter auf der Welt nun der amerikanische Imperialismus schuld sei, einen richtigen Knaller abgeliefert. („In Sowjetunion – Menschen tragen Pelz im Winter; in Amerika – sie laufen nackt.“) Wenn Donald Witz hat, wird am das auch gefallen. Da der Angriff eben immer noch die beste Verteidigung ist, fällt es schwer, zu verstehen, warum Merkel und Macron die Parole herausgegeben haben, sich hinter Paris zu verstecken. Sie sollten lieber Trumps Angebot, den Vertrag neu zu verhandeln, annehmen, denn es ist nur noch eine Frage von Monaten, bis Donald feststellt, dass erneuerbarer Energie preiswerter als jene aus Kohle ist. Da wir von Marx wissen, dass ein Kapitalist wie Trump das Geld vergöttert, muss sich jeder fragen, was er tun kann, damit dies erst einmal so bleibt. Ich habe mir vorgenommen, an seine Kapitalisten-Ehre, von der ich nicht einmal weiß, ob es sie überhaupt gibt, zu appellieren. Das hat den Vorteil, mich auf zwei Gebiete, nämlich das Militär und den Umweltschutz, beschränken zu müssen. (Man sollte sich wegen der Erwärmung nicht zu sehr verbiegen – es wäre höchst unmoralisch, von ihm zu fordern, die Zimmermädchen seiner Hotels schlechter als jene der Konkurrenz zu entlohnen.) Die Aufgabe der hiesigen Spitzenpolitiker wäre es, Amerika zu ermöglichen, wieder in den Vertrag einsteigen zu können – das natürlich zu schärferen Konditionen, was angesichts der rasanten Fortschritte der Technik durchaus realistisch erscheint. 75 Prozent jener Menge Kohlendioxid, von der die Experten annehmen, sie würde zu einer Steigerung der Temperatur um 2 Grad führen, wären bei Einhaltung des Pariser Abkommens bereits in der Atmosphäre. Wann, wenn nicht jetzt, ließe sich diese Zahl drücken. Die Chinesen sind der Kohle überdrüssig. Indien hat beschlossen, wegen billigerer Solarenergie auf Kohlekraftwerke zu verzichten. Selbst die Russen sind besser als ihr Ruf – nur die Festlegung, Projekte nur zu genehmigen, wenn Teile in Russland hergestellt werden (für 2017 sind es 40 Prozent) hat größere Anlagen verhindert. Nun haben die Russen knapp 2 Gigawatt in der Hoffnung, Firmen mögen sich finden, die attraktive Arbeitsstelle schaffen, ausgeschrieben. Wo die Russen sind, ist Donald nicht weit. Und dann ist noch die Hoffnung, dass es auch ohne ein Abkommen geht.

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