„Mirakel des Hauses Brandenburg“ Merkel, Schulz und …….. (wird in der Kolumne verraten)

Eigentlich wiederholt Geschichte sich nicht, und wenn doch, dann bedarf es einige Phantasie, sich die Ereignisse so zurechtzurücken, dass sie den Originalen zum verwechseln ähnlich sind. In diesem Fall ist das nicht sonderlich schwer – alles, was Sie tun müssen, ist, sich vorzustellen, Frau Merkel (sie soll dem Hause Brandenburg vorstehen), sei kurz davor, den Krieg, den sie gegen Herrn Schulz führt (er verkörpert Europa mit Ausnahme der Briten), zu verlieren, als ein Wunder, das ihr das Überleben ermöglicht, geschieht. Das Wunder hat sogar einen Namen, man nennt es „Mirakel der des Hauses Brandenburg“. Vermutlich wird Jauch in 20 Jahren (einer der wenigen Jobs, die so erholsam sind, dass man erst gekündigt werden muss, um eine Rente zu erhalten) fragen, wem Merkel das Weiterregieren zu verdanken ha. Höchstens 1000,00 € wird man dann für die richtige Antwort bekommen – Peanuts, denn heute müsste RTL für eine Frage, deren Antwort nur der Verfasser der Frage kennt, schon 2 Millionen ausloben (plus 10 Prozent für mich). Ob Jauch schon nach dem echten Mirakel gefragt hat, weiß ich nicht. Auch tue ich mich schwer damit, einzuschätzen, wie ein richtiger Tipp honoriert werden würde. Der Kandidat müsste, um an das Geld zu kommen, auf Peter III. tippen. Der neue russische Zar hat Österreich gekündigt, um sich mit Friedrich II. zu verbünden. Um Ähnliches auszulösen, braucht Tsipras nicht die EU zu verlassen, um mit Putin zusammenzuarbeiten. Die gute alte Schuldenkrise tut es auch. Griechenland steht wieder vor der Pleite, und da sie sich wegen Schäuble jedem Kompromiss verschließen muss, um glaubwürdig zu bleiben, steht so gut wie fest, dass sie ihre Haltung, keinen Schuldenschnitt zu gewähren, nicht ändern wird. Denn sonst wird sie erklären müssen, warum sie erst jetzt einem drastischen Erlass der Verbindlichkeiten zustimme. Wer meint, weil sie das Problem auf die lange Bank geschoben hat, werden die Wähler sie abstrafen, irrt – das Volk will klare Kante sehen. Schulz hat die trotz seiner Statur nicht zu bieten. Er kennt nur den Kompromiss. Womöglich ist der sogar fair. Jedoch wird ihm das keine neue Wähler bringen. AfD-Wähler lassen sich damit nicht gewinnen. Die geben Merkel ihre Stimmung in der Hoffnung, die Schulden der Griechen mögen so schwer wiegen, dass das Land samt Einwohner in der Ägäis versinke. Ich fürchte, Schulz‘ Umfragewerte werden sinken, wenn Griechenland in den Focus rückt. Das mit dem Überholen ohne einzuholen hätte sich dann erst einmal erledigt. Noch sieht es aber ganz danach aus, als können Schulz Merkel ablösen.

Haben Sie gewusst, wie schlimm die Architekten nach dem Krieg im Westen wüteten? Der DDR wird ständig vorgehalten, nichts für den Erhalt des Stadtschlosses in Berlin getan zu haben. Dass es im Westen nicht anders war, wird tunlichst unterschlagen. Leider kann der Bericht, der gestern viel zu spät ausgestrahlt wurde, nicht mehr viel bewirken. Der Palast in abgerissen, das Stadtschloss ist im Rohbau fertig. Und die alten Straßen (Delitzscher) und Plätze (Steintor) gibt er uns auch nicht zurück. Ein Plädoyer, dafür zu sorgen, dass (westdeutsche) Stadtplaner um hiesige Räume, die sich seit Jahrzehnten nicht verändert haben, einen riesengroßen Bogen machen.

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