Eine Schule soll umbenannt werden. Und das trotz Castro. Provinziell sind aber nur die Gegner.

Auch im größten Schlamassel gibt es Hoffnung, selbst wenn diese darauf beruht, sich darüber zu freuen, wie die Rostocker sich streiten werden, wenn sie vor der Wahl stehen, wie ihr großer Sohn Joachim Gauck dauerhaft zu ehren sei. Früher wurden Denkmäler errichtet, heute werden Straßen und Schulen nach ihnen benannt. Wenn Sie nun sagen, dies sei nach Castros Festlegung, dass sein Name mit Ausnahme des Grabsteins, um den er als guter Katholik nicht umhin kommt, weder auf Straßenschildern noch an Gebäuden stehen darf, völlig mega-out, kennen Sie Halle nicht – hier wird jeder, der nicht will, dass aus dem Herder- ein Genscher-Gymnasium wird, als Provinzler abgestempelt. Jedenfalls meint die MZ, dies tun zu müssen, denn schließlich haben Magdeburgs Stadträte bereits beschlossen, eine Straße nach ihm zu benennen. (Deshalb bin ich auch guter Hoffnung, dass es in Rostock genauso läuft.) Seitdem versucht die Zeitung es mit der McCarthyism -lite-Variante – hysterisch einseitig wird über ein Thema, das niemanden interessiert, berichtet, sprich es kommen nur Leute zu Wort, die eine Genscher-Schule toll finden. Heute waren zwei Schüler, denen Genscher näher als Herder ist, dran. Dass es noch Schüler gibt, die nicht wollen, dass ihre Schule den Namen eines Politikers trägt, zeigt die Abstimmung – immerhin waren 7 von 28 Klassen dagegen. Die werden sich nun der Meinung der Mehrheit beugen müssen. Ich weiß nicht, ob es sie tröstet, dass es – zu meinem großen Erstauen – hätte noch schlimmer kommen können. Wenn bspw. ein verquerer Kommunalpolitiker, von denen es hier etliche gibt, auf die Idee gekommen wäre, aus der Herder- eine „Konrad-Adenauer-Schule“ zu machen. Von denen scheint es viele zu geben. Wenn diese Schule droht, bleibt den Eltern nur, weit weg zu ziehen. (Übrigens verfolgen mich seit meiner Recherche ungefähr 645 StayFriends der „Walter-Ulbricht-Schule“ in Zwickau im Netz. Weil der in Ungnade gefallen ist, hat nur eine Schule dessen Namen getragen.)

Warum sollen die Russen ein Gebiet, ohne dem sie nicht einmal den Status einer Regionalmacht hätten, aufgeben? Zögen sich die Russen aus der Krim zurück, beendete man die Strafmaßnahmen, meint die neue amerikanische UN-Botschafterin. Als während des Wahlkampfs Trump Russlands Engagement in Syrien lobte, ja der Meinung war, Putin habe Syrien vor der Barbarei gerettet, war ihm sicher nicht bewusst, dass ohne Rückholaktion in Syrien heute wohl Chaos herrschen würde, denn erst die Nutzung der Anlagen in Sewastopol hat die Russen in die Lage versetzt, Assad zu Hilfe zu kommen. Vermutlich wäre Gaddafi noch an der Macht, hätte Russland uneingeschränkt den Hafen nutzen können. Dank der Krim ist die Armee wieder in der Lage, aktiv in ein Kriegsgeschehen einzugreifen. Ohne den Hafen müsste die Schwarzmeerflotte auf Reede liegen. Nirgendwo wäre für sie Platz. Und wegen überlasteter Häfen wäre die Marine gar nicht in der Lage, Versorgungsschiffe ins Mittelmeer zu schicken. Dank der neuen Brücke wird Sewastopol wohl zu einem russischen Rammstein – von dort aus werden alle Einheiten versorgt. Vermutlich verlegen die Russen auch ihre schnellen Eingreiftruppe dahin. Vermutlich taut das Eis erst, wenn Trump und Putin sich treffen.

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