Ära der schlechten Politiker ( es ist nicht nur Trump)

Alle Mysogynisten, die fürchteten, wegen der kaum noch abzuwendenden Schmach, in genau 14 Tagen von einer Frau geschlagen zu werden, könne Trump auf den Gedanken kommen, jemanden anzuheuern, der ihn umbringt, kann ich beruhigen – vieles deutet darauf hin, dass Locke eine eigene Partei, die Trump Party, gründet. Und ich hatte mir schon Sorgen gemacht, er könne nach der Wahl in tiefe Depressionen verfallen, weil niemand mehr etwas von ihm wissen will. Selbst die Prozesse, die er gegen alle Frauen, die ihn bezichtigen, sie belästigt zu haben, führen will, bringen ihm wegen der schieren Menge, 11 Klagen werden es, wenn ich richtig informiert bin, nicht auf das Aufmerksamkeitslevel, das er jetzt noch hat. Deshalb kann ich Donald nur raten, die letzten Tage der Wahl zu genießen, auch wenn es noch so schwer fällt. Obwohl er in einer Phase, in der kaum noch jemand auf ihn setzt, geschweige denn in einem Lied dessen Großmäuligkeit auf die Schippe nimmt, hat Pussy Riot ihm ein Song mit dem Titel „Vagina“ gewidmet. Das Stück erinnert ein wenig an Nina Hagens beste Tage. Eine große Mitleids-Geste Tolokonnikovas, denn es ist allemal besser, attackiert statt ignoriert zu werden. Am Mittwoch in 2 Wochen ist damit Schluss. Dann wird es den Medien egal sein, was Trump von sich gibt bzw. je von sich gegeben hat. Schwer vorstellbar, wie ein Mann, der danach giert, von möglichst jedem wahrgenommen zu werden, das verkraften kann. Da hilft nur eine Partei. Und wenn es dann noch eine ist, die in der man immer recht hat, macht es noch viel mehr Spaß, sich der Politik zu widmen. Republikaner und Demokraten werden jammern, aber ehrlich gesagt gibt es keinen Grund, warum es den USA besser ergehen soll als dem alten Kontinent, in dem es von Parteien a la Trump nur so wimmelt. Wenn er es schafft, den Republikaner Sitze im beiden Häusern abzuluchsen, wird es für beide richtig ernst. Angesichts Abgeordneter wie McCain, der sich mit 80 Jahren noch einmal in den Senat lassen will (seine Chancen sind nicht schlecht, denn er liegt in den Umfragen 10 % vor seiner Konkurrentin), scheint das nicht unmöglich zu sein. Leider beschränkt sich der Mangel an guten Politikern nicht auf die USA alleine – gerade lese ich, dass Theresa May am 26. Mai den Bankern von Goldman Sachs sagte, dass Königreich solle die Führung in der EU übernehmen. Europa sei die Zukunft, so sinngemäß ihre Aussage, während Brexit ein Schritt in die Vergangenheit darstellen würde. Als sie dann Premierministerin wurde, hieß es in ihrem ersten Statement, dass Brexit Brexit heiße, sie dem Willen der Mehrheit entsprechen werde, obwohl sie daran gar nicht gebunden war. Seitdem kämpft sie härter für den Ausstieg, als es die Befürworter je gekonnt hätten. Damit bewahrheitet sich mal wieder die Regel, dass Wende-Politiker zu den schlimmsten ihres Berufsstandes gehören. zumal wenn sie noch ehrgeizig sind.

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