Warum kann Mohammed nicht so sein wie Jesus?

Hat denn niemand Mitleid mit den pakistanischen Ökonomen, die, kaum haben sie errechnet, wie viel Promille Wirtschaftswachstum dem Land verlustig gehen, heute dabei waren, zu ermitteln, welche Folgen ein zweiter arbeitsfreier Freitag für die Wirtschaft haben könnte? Angeblich soll nächsten Donnerstag die „Titanic“ mit einem Foto, das Bettina Wulff in den Armen Mohammeds zeigt, aufmachen. In Deutschland hätten viele sicherlich nichts dagegen, wenn sie mit ihm nach Mekka durchbrennen würde. Die Muslime sehen das etwas anders. Sie mögen keine blonden Frauen. Sollte das für beide die große Liebe sein, bleibt Mohammed nichts anderes übrig, als abzudanken und zu ihr nach Burgwedel zu ziehen.

Da mir die Frau des ehemaligen Bundespräsidenten mittlerweile bestens vertraut ist – sie ist ja gerade erst wegen ihres Buches in aller Munde gewesen –, interessiert mich nur der Mann, über denn sich die halbe Welt streitet. Sollte er so aussehen, wie ihn das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ karikiert hat, wird jeder ihr Trost spenden wollen. Denen, die nicht mit ihr reden können, bleibt immerhin noch die Möglichkeit, ihr Mitgefühl mit dem Kauf ihrer Biographie auszudrücken. Dass ausgerechnet eine Zeitung, über deren Artikel sich der Leser amüsieren soll, Mohammed als einen großen Unsympath darstellt, verwundert mich, denn die Macher eines Satireblattes müssen eigentlich wissen, woher das Wort kommt – satura lanx ist eine „mit Früchten gefüllte Schale“ (wie gut, dass es Wiki gibt). Leider befindet sich in der „Hebdo-Schale“ nur verfaultes und unreifes Obst. Ein Glück, dass man es nicht riechen kann. Die der Titanic wird zwar nicht ganz so übel ausfallen, jedoch glaube ich nicht, dass die Früchte genießbar sein werden (ich lasse mich gerne eines Besseren belehren).

Nur die Farben halten mich davon ab, die beiden Figuren auf der Titelseite mit jenen, die im Hetzblatt „Der Stürmer“ zu sehen waren, zu vergleichen. Das Magazin war im Nu vergriffen, was mir unbegreiflich ist. Ich kann ja noch verstehen, wenn aufgrund der Bilder die Webseite, wie am Morgen des Tages der Veröffentlichung geschehen, zusammenbricht. Aber es gleich kaufen? Ein Magazin, das Satire bieten will, jedoch nur Oberlehrerhaftes, das an finsterste Kolonialzeiten erinnert, auftischt? Satire will, möglichst humorvoll und amüsant, bloßstellen, nicht aber belehren. Letzteres macht „Hebdo“, denn über Mohammed, den die Zeitung mit einem Rabbiner, der keineswegs mehr Sympathien erweckt, auf die erste Seite brachte, darf nicht geschmunzelt werden. Subtil wäre es gewesen, wenn sich die beiden über das Verbot, sich nicht lustig machen zu dürfen (siehe Sprechblase), hinweggesetzt hätten. Dafür hätte es einen augenzwinkernden Propheten bedurft.

Ich und die Menschen in Karatschi sollen ihn aber nur ertragen. Das fällt wirklich nicht leicht. Angst habe ich nur vor denen, die die Karikaturen witzig finden. Zum Glück gibt es noch lustige Sachen, wie die königliche Familie nackt auf dem Balkon des Buckingham-Palastes stehen zu sehen. Und natürlich Haderers „Jesus“

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