Die Besucherzahlen sprechen zwar dagegen, nichtsdestoweniger könnte ich mir vorstellen, dass sich die Macher des nächsten Caribbean Pirates Films dazu entschließen, im Vorspann des kommenden Film Hans-Albers „Goodbye Johnny“ –
„Mein Freund Johnny war ein feiner Knabe,
Er war ein Tramp, und hatte kein Zuhaus.
Und bei Rocktown liegt er längst im Grabe,
und aus seinen Knochen wachsen Blumen raus.
Goodbye Johnny, Goodbye Johnny, warst mein bester Freund,
eines Tages, eines Tages, sind wir wieder vereint“ –
singen zu lassen, wobei jeder, der Depp jetzt gesehen hat, sicher mit mir der Meinung ist, dass er nicht wegen Altersschwäche das Feld würde räumen müssen Vielmehr könnte ihm seine Vorstellung zum Verhängnis werden – in den Szenen, in denen Jack Sparrow keine Gefahr zu bestehen hat (von denen gibt es eine Menge), ist er mir zu überdreht, über die Maßen manieriert und ein Hauch zu spleenig. Immerhin hat immer vor der Grenze zum Unerträglichen halt gemacht. Fast ist es so, als ob eine unsichtbare Mauer ihn davon abgehalten hat, die Rolle noch übertriebener darzustellen. Und dann läuft er (48) noch Gefahr, dass die Männer, die seiner Altersgruppe angehören, ihn hassen könnten – vom Wasser, um dass es in diesem Film geht, scheint er ausgiebig getrunken zu haben, denn anders ist es nicht zu erklären, dass er immer noch so aussieht, als wäre er gerade 21 geworden. Umso unverständlicher ist es, ausgerechnet ihn auf die Suche bzw. die Jagd nach dem Wasser, das jung macht, zu schicken. Ungeachtet des Aussehens hat sich mit 48 bisher jede Piratenkarriere seinem Ende zugeneigt. Warum soll es bei ihm anders sein? Natürlich besteht er alle Gefahren mit Bravour; dank seiner hervorragenden mentalen Fitness ist er in der Lage, selbst die härtesten Rückschläge wegzustecken. Abgesehen vom Anfang, als die Handlung noch nicht in den eigentlichen Metiers (die See und der Dschungel) unseres Helden spielt, aber ein König, den Peter Ustinov nicht hätte besser darstellen können (hätte er ihn verkörpert, wäre Georg II., trotz größter schauspielerischer Leistung, immer noch als intelligent vom Publikum eingeschätzt worden) wenigstens teilweise für die zu langen Verfolgungsjagden entschädigt, ist der Film recht gut gelungen, ja einige Szenen, wie beispielsweise die Jagd nach den Meerjungfrauen, die mich an den Walfang auf den Färöer-Inseln erinnert, wo Fischer die Wale auf den Strand treiben, um sie dort zu schlachten (ein Volksfest), sind richtig toll. Während die Wale keine Chance haben, sich zu wehren, hat der Regisseure seinen Jungfrauen erlaubt, mit Lassos ( erstaunlich finde ich nur, wie weit sie werfen können) die Piraten ins Wasser zu ziehen. Wäre es noch Sitte, Blockbuster zu persiflieren, so wie noch zu Zeiten von „Cleopatra“, hätte Christine Kaufmann sicherlich schon das Angebot vorliegen, in der humoristischen Variante des Stoffes die Hauptmeerjungfrau zu spielen. Für eine Jungfrau in diesem Film kamen ihre jüngst veröffentlichten Bilder, die sie für diese Rolle nahezu prädestinieren, leider zu spät. Ich hätte sie mir hier gut als Meerjungfrauenmutter, der sozusagen alle Meerjungfrauen unterstehen, vorstellen können. Viele werden bedauert haben, dass ausgerechnet die einzig normale Frau im Film zum Schluss auf einem Atoll, dass lebensfeindlicher nicht sein könnte (es wäre interessant, zu wissen, wie lange die Kulissensucher nach diesem Ort fahnden mussten), auszusetzen. Da sie aber als einzige vom Lebenselixier getrunken hat, ist davon auszugehen, dass sie in der nächsten Folge wieder dabei sein wird, daher ist es auch mehr als gerecht, sie dort zurückzulassen. Und sage noch einer etwas gegen die katholische Kirche – deren treuesten Verfechter (Spanier) haben ein Blutbad vernichtet. Es würde mich aber nicht wundern, sollten bereits diverse Filmkritiker in der Begründung, warum in den Augen der Kirche die Quelle zum Versiegen gebracht werden muss, als Zeichen für deren Rückständigkeit ausgemacht haben.
Auf meinem Ipad sieht dein Blog irgendwie kaputt aus.
Wie du mir, so ich dir.