Kein neuer Tag, an dem die Bedrohung der Ukrainer durch die Russen nicht größer wird, aber wenigstens wissen wir jetzt, wann es losgehen soll, ja unweigerlich losgehen muss, denn angesichts der schieren Übermacht des russischen Militärs müsste Putin fürchten, beim Ausbleiben des Codewortes, das den Angriff auslöst, als Weichei zu gelten. Der Mann, der sich nicht traut, würde es dann am Donnerstag heißen. Vermutlich ist ein Grund, warum die CIA die Verbündeten darüber in Kenntnis setzte, dass die Russen am Mittwoch losschlagen wollen, die stille Hoffnung, dass Putin den Eindruck vermeiden möchte, von den Medien als Zauderer und Procrastinator wahrgenommen zu werden. Im Gegensatz zu Hitler, der dafür berüchtigt war, Termine zu verschieben (bspw. sollte der 2.Weltkrieg am 26.08.39 starten), kann er nicht darauf hoffen, diese Schwäche vor der Öffentlichkeit verbergen zu können. Unserer Presse entgeht nichts. Bis Mittwoch haben Biden, der heute mit Putin spricht, und Scholz, der nach Moskau fliegt, Zeit, den Kreml davon zu überzeugen, den Plan zu ändern. Vielleicht verschiebt Putin in typischer Feldherrenmanier ihn von sich aus (die Größe Napoleons hat er ja schon mal). Oder es gibt gar keinen Angriffsplan, was dem Blog am ehesten zusagt, spricht doch im Augenblick alles dafür, dass die Ukrainer die Truppenbewegungen der Russen nicht sonderlich ernst zu nehmen scheinen – die Truppen der Ukrainer stehen weiterhin dort, wo sie schon seit Jahren zu finden sind, nämlich im Donbass. Wenn die Militärführung mit einer Invasion rechnet, hätte sie schon längst Verbände an die Krim und nach Belarussland verlegt. Statt die neuralgischen Punkte zu stärken, zieht man es vor, in der umkämpften Region die Überlegenheit aufrechtzuerhalten. Wer angreifen will, braucht 3 mal so viele Soldaten wie eine Macht, die darauf erpicht ist, ihre Stellung zu verteidigen. (Da die westlichen Medien die Gebiete, in denen das ukrainische Militär steht, nicht zeigt, kann man den Eindruck haben, dass das Land gar keine Streitkräfte hat.) Das Problem sind nicht die russischen Soldaten, sondern die Ukrainer, die partout nichts mit den Separatisten zu tun haben wollen. Die Regierung in Kiew will eine nationalistische Ukraine, die vom Hass und der Antipathie gegenüber den Russen zusammengehalten wird. Polen und die baltischen Staaten lassen grüßen. Die Russen werden sich wohl daran gewöhnen müssen, im Westen an Frontstaaten zu grenzen. Um den Menschen zu zeigen, wie gute Nachbarschaft aussehen kann, könnte die UNO das Frische Haff vorübergehend unter deutsche Verwaltung in der Hoffnung stellen, der deutsche Urlauber würde seinen Ruf, furchtlos jeden Landstrich zu durchkämmen, auf vorbildliche Weise bestätigen. Für den Blog wäre es eine Ehre, im Sommer friedensstiftend auf der Frischen Nehrung von Baltijsk bis Eblag wandern zu dürfen. Ein Abenteuer pur, vor allem auf der russischen Seite. Ein bisschen „Fitzcarraldo“ und „Aguirre, der Zorn Gottes“ an der beschaulichen Ostsee.
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