Trumps To-Do-Liste des Friedensnobelpreiskomitees

Vorbei die Zeiten, als die Mitglieder das Friedensnobelpreiskomitees geknobelt haben, wer den Preis erhalten soll. Oft wurden Namen und Organisationen verkündet, bei denen man den Eindruck haben musste, den Entscheidern seien gezinkte Würfel untergejubelt worden. So weiß bis heute niemand, weshalb Obama den Preis erhalten hat (er vermutlich auch nicht). Dass dies sich ändern könnte, verdanken wir Trump, der in den letzten Wochen keinen Hehl daraus gemacht hat, dass der einzige Anwärter für die Auszeichnung nur er sein könne. Das nennt man Präsidentenehrgeiz – wenn man schon nicht besser bzw. schneller sein kann, dann möchte man es ihm gleichtun. Deshalb hat das Komitee nun die einmalige Chance, das Wahlprocedere zu ändern – wer den Preis will, der muss die Vorgaben der Jury, die in einer To-Do-Liste zu finden sind, abarbeiten. Da Trump 9 Monate ungenutzt verstreichen ließ – mit einem Anruf in Tel Aviv, die Kampfhandlungen in Gaza sofort einzustellen, hätten viele Menschen gerettet werden können – dürfte die Liste recht umfangreich ausfallen. Erschwerend kommt hinzu, dass er 53 mal im Wahlkampf versprochen haben soll, innerhalb eines Tages den Krieg in der Ukraine beenden zu können. Abgenommen hat ihm das keiner, jedoch muss zu seiner Entlastung gesagt werden, dass kein Journalist auf die Idee gekommen ist, ihn zu fragen, ob er sich nicht im Konflikt geirrt habe könnte, sprich das nicht eher auf Gaza zuträfe. Lange Rede, kurzer Sinn – was bisher erreicht worden ist, reicht beileibe nicht. Da muss viel mehr kommen. Trump scheint das zu ahnen. Er hat nach Ägypten Vertreter jener Länder, die beim Wiederaufbau helfen können, eingeladen. Die Beseitigung der Trümmer und der Bau neuer Häuser sollte ganz oben auf der To-Do-Liste stehen. Da Netanjahu nicht dabei sein soll, sieht es ganz danach aus, als ob die Israelis fürs Plattmachen ganzer Wohngebiete, was weit über das hinausgeht, was als verbrannte Erde bezeichnet wird, nicht zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Das kann dem Komitee nicht gefallen. Trump muss Israel zwingen, seine Blockadehaltung aufzugeben, um eine Chance zu haben, den Preis zu gewinnen. Auch sollte auf der Liste stehen, dass Netanjahu sich vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag einzufinden habe, zudem gehört auf die To-Do-Liste, dass Gaza einen eigenen Hafen und Flughafen haben muss. Viel Arbeit für Trump.

Planen die Russen in Pokrovsk einen großen Kessel? Das sieht richtig unheimlich aus. Ein bisschen nach Stalingrad.

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