So einfach wird es für Höcke nicht mehr

Ein Duell, das kaum einer gesehen hat, über das aber alle berichten – wohl aus Angst, dass wegen der BSW eine Albtraum-Koalition, die den Konservativen den Schlaf raubt, Thüringen reagieren könnte, ist der Welt das Risiko eingegangen, Höcke, der der Volksverhetzung bezichtigt wird, ins Studio zu holen. Dass sich das als Coup herausstellen sollte, dürfte selbst jene, die auf die Idee kamen, ihn gegen den CDUler Voigt antreten zu lassen, überrascht haben. Die Topleute der anderen Parteien täten gut daran, dafür zu sorgen, dass nun auch für Höcke die alte Fußballregel, nach dem Duell ist vor dem Duell, gilt. Sofern er denn noch Lust hat, wieder in einen Redestreit zu treten, denn im Herbert-Roth-Land hat sich die Welt verkehrt – er kann jetzt für ein gewisse Zeit jenen, die früher partout sich nicht mit ihm sehen lassen wollten, eine Abfuhr mit der Begründung, nun hab er keinen Bock mehr, erteilen. Wie lange er vom Auftritt in der Welt zerren kann, hängt von seinen Konkurrenten ab. Die täten gut daran, ihn herauszufordern, und das am besten so schnell wie möglich. Die Auseinandersetzung hat nämlich gezeigt, dass der Mann schlagbar ist. Wagenknecht hätte sicherlich keine Probleme gehabt, dessen Ansichten über Steuern und Entwicklungshilfe als völlig weltfremd zu brandmarken. So einfach wie gestern wird es nie mehr, was dessen Erfolg nicht im geringsten schmälert, jedoch muss er viel mehr tun, um Rot-Rot-Rot zu verhindern. (Unser Verkehrsminister plant, die Ampeln an Sonntagen so leuchten zu lassen. Nur für die Arbeit soll man das Auto noch nutzen dürfen, was ganz im Sinne Lindners ist, der gefordert hat, dass die Deutschen mehr arbeiten sollen.) Alles hat seinen Preis, selbst aus der Schmuddelecke herauszukommen bringt nicht unbedingt nur Vorteile. Brecht das schon viel als der Blog gewusst. Immerhin wird der Wahlkampf jetzt richtig spannend. Der Ausgang ist völlig unsicher. Nur eines scheint sicher zu sein – die FDP schafft es diesmal nicht wieder in den Landtag.

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