Real abwechslunsgreicher als gedacht; Guardiola ohne Ideen?

Klappe, die 5. – hoffentlich am 24. Mai nicht gegen die Bus-vorm-Tor-Parker-Truppe Mourinhos, der mit dieser Taktik die Reds letzten Sonntag um die erste Meisterschaft nach gefühlten 30 Jahren gebracht hat. Atletico wäre mir, auch weil sich beide Klubs nicht grün sind, im Finale viel lieber. Real hat es sogar geschafft, mich zu überraschen – nicht Ronaldo und Bale, sondern Ramos hat den Königlichen auf dem Gleis, das nach Lissabon führt, wo das Finale ausgetragen wird, einen Vorsprung verschafft, den die Bayern unmöglich mehr aufholen konnten. Mit zwei wunderschönen Kopfbällen hat er die Roten ausgeknockt. Und da waren nicht einmal 20 Minuten gespielt. Ronaldo oblag es, das Ergebnis noch eindrucksvoller zu gestalten. Bei seinem ersten Tor hatte er das Glück des Tüchtigen, denn Neuer hätte die Kugel – Ronaldo platzierte den Ball unkonzentriert auf den Torwart – fast gehabt. Wäre das geschehen, hätten die Bayern noch einmal Mut schöpfen können. Wer solch eine Großchance leichtfertig vergibt, baut den Gegner nur auf. Die Bayern hatten einfach das Pech, dass Real ihnen keine Chance gab, wieder ins Spiel zu finden.

Einzig Guardiola hätte mit einer radikalen Änderung der Mannschaft noch das Steuer herumreißen können. Unverständlicherweise hat er viel zu spät reagiert. Erst in der 72. Minute wechselte er Götze, der nach einer schönen Einzelaktion fast ein Tor erzielt hätte, ein. Viel zu spät, um noch etwas ändern zu können. Warum hat er für einen Stürmer (Mandzukic) einen defensiven Mittelfeldspieler (Martinez) gebracht? Und das noch recht spät, nämlich zu Beginn der 2. Halbzeit.
Der Messias hat nicht gezeigt, dass er die Mannschaft in einer schwierigen Situationen noch vorne puschen kann. Ein Mann seines Kalibers hätte irgendetwas tun müssen, schon um die Spieler aus ihrer Lethargie zu reißen. Wenigstens wissen die Bayern, auf welchen Positionen sie sich verstärken müssen. Sie werden in den nächsten Wochen die Ligen nach einem kopfballstarken Innenverteidiger abgrasen. Dante sah bei beiden Toren nicht gut aus. Hätte Martinez auf dieser Position gespielt, wären Ramos keine zwei Tor gelungen. Ob man mit einem Superstar auf dieser Position wieder die Chance hat, ins Finale einzuziehen, ist schwer vorhersehbar. Das Spiel gegen Real hat gezeigt, dass die Bayern einen Trainer, der sich seinem Konzept verpflichtet fühlt, angeheuert haben. Manchmal gibt es aber Situationen, wo es keinen Sinn macht, an diesem Gerüst festzuhalten. Dann ist Pragmatismus gefragt. Die hat der Baske gestern vermissen lassen.

PS: Wenigstens musste die Anstalt nicht verschoben werden. Wieder sehr sehenswert. Einiges habe ich aber verpasst. Muss mir die Sendung unbedingt noch einmal anschauen.

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