PRISM muss mit fingierten Mails zugespammt werden

Stell Dir vor, wir werden abgehört, und nur die Firmen, die mehr oder weniger freiwillig der National Security Agency erlauben, auf Äußerungen zurückzugreifen, die wir schriftlich oder mündlich gemacht haben, stören sich daran. Jedenfalls bemühen sie sich, den Eindruck zu erwecken, die Abfragen seien ihnen unangenehm. Getreu dem Motto Mielkes „Alle wissen nichts“ hätten lt. Spiegel Giganten wie Microsoft und Google Merkel gebeten, Obama zu bewegen, Licht ins Dunkel zu bringen. Die mächtigste Frau der Welt soll es nun richten (Als ob sie schon einmal ein schwieriges Problem gelöst hätte. Vermutlich wurde sie deshalb auch gebeten, zu helfen.) Und da die Nutzer – in erste Linie sind jene betroffen, die Webmails verschicken – nicht auf die Barrikaden gehen (das erweckt den Eindruck, als ob in denen, sehr zum Ärger Googles und Yahoos, stehen muss nur Belangloses stehen muss), ist zu vermuten, dass sich in ein paar Wochen niemand mehr für das Mitlesen und Mithören interessieren wird, worüber sich die Internetfirmen nun wieder freuen würden.

Mir ist das Gebaren Obamas natürlich suspekt, nichtsdestoweniger würde ich nicht auf besagte Onlinedienste verzichten (bspw. um sie sehen, wie eine Werbemail ausschaut). Die meisten werden sich sagen, dass sie nichts zu verbergen haben, sie sich darum auch keiner Kampagne, in der gefordert wird, das Schnüffeln sofort einzustellen, anschließen werden. Solange aber PRISM kein Wahlkampfthema ist (und danach sieht es eben nicht aus), erübrigt es sich, darauf zu hoffen, die Regierung würde von selbst einschreiten. Lt. diverser Medien gäbe es nur einen Ausweg – man solle seine Mails verschlüsseln, was ich mit Freude tun würde, wenn mir es Spaß machte, die Geheimdienstler auszutricksen. Leider ist dem nicht so, wobei ich zugebe, dass eine Sache mich sehr reizen würde – wie wäre es, PRISM zuzuspammen. Mein Laienverstand sagt mir, dass dies möglich sein könnte.

Wie das geht? Man schickt öfter Mails, in denen steht, dass man bin Laden mag und die Absicht habe, die Golden Gate Bridge in die Luft zu sprengen, ab (das Mount Rushmore wäre auch ein lohnenswertes Ziel). Schicken 1 Millionen Menschen von Zeit zu Zeit Briefe ähnliches Inhalts, werden die PRISMs Server zwar nicht abstürzen, den Leuten, die die undankbare Aufgabe haben, die Daten auszuwerten, dürften die Haare zu Berge stehen. Meines Erachtens wären die völlig überfordert. PRISM muss mit falschen Daten zugeschüttet werden. Das System funktioniert nur, wenn die Zahl der Verdächtigen minimal ist. Sind für die Software 10 % der User Terroristen, schaltet der Geheimdienst das Programm ab. Es wäre angebracht, zu hinterlegen (Anwalt?), dass man die Hass-Mails nur geschrieben hat, um das System abstürzen zu lassen. Zur eigenen Sicherheit.

Für Menschen, die sich scheiden lassen wollen, ergibt sich eine neue Möglichkeit, ihren Partner auf bequeme Weise loszuwerden (natürlich nur unter der Voraussetzung, dass dieser in die USA fährt). Mails mit dem Hinweis, dass dieser ein Terrorist (Schläfer) sei, der bei seinem nächsten Trip in die Staaten ein großes Ding plane, sollten das FBI veranlassen, ihn am Flughafen abzufangen und ihn nach Guantanamo zu schicken. Ist er einmal dort, ist die Ehe so gut wie geschieden.

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2 Antworten zu PRISM muss mit fingierten Mails zugespammt werden

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