Kommen bald die Blockadebrecher?

Obwohl überhaupt noch nicht klar ist, ob Leute bereit sein werden, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um sich einen Namen als Blockadebrecher zu machen, ist eines jetzt schon klar – so abenteuerlich und aufregend wie früher, als die Mannschaften dafür sorgten, dass ihre Schiffe denen des Gegners zum Verwechseln ähnlich sahen, was ihnen in manchen Fällen erlaubte, in deren Geleitzügen unterzutauchen (im Film „Morituri“ gibt es, wenn der Blog sich richtig erinnert, so eine Szene), wird es heute nicht mehr zugehen. Einfallsreichtum ist nicht mehr gefragt. Es würde auch keinen Sinn machen, bspw. einen Bulkcarrier in ein großes Kriegsschiff einer feindlichen Macht, mit der man sich noch nicht im Krieg befindet, zu verwandeln. Da für die Amerikaner z. Z. das Schwarze Meer tabu ist, würde dies die Russen nicht davon abhalten, das Schiff aufzubringen. Da der Kreml die Blockade Odessas nur beenden will, wenn der Westen seine Sanktionen lockert, woran dieser überhaupt nicht denkt, was die gestrige Entscheidung, im nächsten Jahr nur noch Öl aus der russischen Erdölleitung „Drushba“ beziehen zu wollen, eindrucksvoll belegt, läuft wohl vieles darauf hinaus, dass die Ukraine nun mit Hilfe der NATO versuchen wird, die lästigen Schiffe mit amerikanischen Schiff-Schiff-Raketen auszuschalten. Zudem will man eine Insel, vor der die „Moskwa“ in Seenot geriet, zurückerobern. Einmal ist man schon spektakulär gescheitert. Die Verluste waren immens. Dem Blog erschließt sich nicht der Sinn des Aufwands. Vermutlich lässt sich von dort die Passage zwischen der Insel und dem Festland kontrollieren. Werden die „Harpoons“, die Dänemark liefern will, der Ukrainer ermöglichen, ihr Getreide in die Staaten, die es dringend benötigen, zu liefern? Der Blog ist skeptisch, dass Moskau sich davon beeindrucken lässt. Wenn der Kreml seine Marine zurückzieht, wird der Eindruck entstehen, sie nicht in der Lage, diese Waffe auszuschalten. Das wäre ein schwerer Prestigeverlust für eine Armee bzw. Marine, die von sich behauptet, den Amerikanern ebenbürtig zu sein. Nach dem Desaster mit der „Moskwa“ ist man jetzt erst recht gezwungen, zu zeigen, dass man die US Navy nicht zu fürchten braucht. Für den Westen ist das auch nicht ganz ohne – warum 100 Milliarden € ins Militär investieren, wenn ein paar „Harpoons“ reichen, um die Schwarzmeerflotte in die Flucht zu treiben? Da die Blockadebrecher die Hoheitsgewässern Rumäniens und Bulgariens nicht verlassen würden, bliebe den Russen nichts anderes übrig, als sie vor der Ukraine abzufangen.

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