Kalaschnikow kann auch anders

Kalaschnikow gegen Zero DSR Black Forest – sollten sich beide je im Schwarzwald begegnen, wird dies recht friedvoll ausfallen, es sei denn, einer der Personen, die sie nutzen, ist derart enttäuscht über deren Performance, dass dieser im Schwarzwald Amok läuft, was nach dem derzeitigen Ausrüstungsstand (man weiß ja nie, vielleicht peppen die Russen das Gerät nach Q-Manier noch auf) bedeutet, dass die Kalaschnikow einen Hang hinunterstürzen wird. Willkommen im neuen Kalten Krieg, der im Gegensatz zum alten mehr Spannung verspricht, da diesmal die Russen auf Gebieten, in denen sie vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion hoffnungslos unterlegen waren, mithalten können, wie eben die Kalaschnikow UM-1 zeigt – ein E-Motorrad, das wohl eher dazu taugt, im Asphaltdschungel Moskaus die großen Limousinen hinter sich zu lassen, als in den badischen Bergen zu cruisen. Zwar kommt die Maschine hinsichtlich der Geschwindigkeit und Reichweite nicht an die Amerikaner ran, jedoch schafft sie es, mit ihren 100 km/h und ihren 150 km Fahrleistung die lautlosen Räder, die der ADAC vorstellt, abzuhängen (mir gefällt der viersitzige E-Buggy Kalaschnikows – wenn Franz von Assisi heute lebte, würde er nur in dieses, natürlich mit ihm dann vollbesetzte Fahrzeug steigen – wesentlich besser). Wenn also das die Auswirkungen der Auseinandersetzung zwischen dem Westen und den Russen sind, dann kann man sich eine Aufhebung der Sanktionen nicht wünschen. Vermutlich ist es die Angst vor der Rückkehr der deutschen Diesel, die das Fahren so bequem machen, dass niemand mehr aussteigen möchte, das die Russen antreibt, zur E-Fahrzeug Revolution zu blasen – Anfang September soll in Moskau Russlands erster E-Buslinie starten. Ich bin gespannt, wie sich die Busse im russischen Winter schlagen werden. Leider wetteifert Kalaschnikow immer noch in dem Metier, das sie weltberühmt gemacht hat, mit den Amerikanern. Nur die Waffen haben sich geändert – statt Maschinenpistolen geht es heute um Roboter, speziell einen, der menschenähnlich ist, wobei jener, den die Firma zeigt, kaum einen Menschen ähnelt. Aber vielleicht reicht es schon, Füße zu haben, um als „anthropomorphic“ eingestuft zu werden. Sei es wie es sei – das Modell, das Kalaschnikow entwickelt hat, will so gar nicht jenen Typen, die wir aus den amerikanischen Filmen kennen, ähneln. Wenigstens ist er mir nicht unsympathisch, was wohl nur an dessen Aussehen – klobiger geht es wirklich nicht – liegen kann. Was die Russen mit ihm vorhaben, kann wohl niemand sagen. Jedenfalls verspricht das Wettrennen auf diesem Gebiet nichts Gutes – niemand weiß, ob sie sich irgendwann einmal verselbständigen. Von allen Schreckensszenarien ist das, in dem Roboter Menschen töten, um so die Klimaerwärmung, die ihnen auch zu schaffen macht, zu überstehen, mein Favorit.

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