Sorry an alle, die sehnsüchtig auf die Kolumne Mitte der Woche gewartet haben – da sich der Blog den Luxus leistet, nur ein internetfähiges Gerät zu haben, hat er sich wegen dessen außerplanmäßigen Mucken, die ihm dank fremder Hilfe ausgetrieben wurden, außerstande gesehen, einen Text ins Netz zu stellen. Viel ist ja auch nicht passiert, außer dass die Tories wider Erwarten zügig Sunak zum König auf Zeit, sprich bis zu den nächsten Wahlen in 2024, gemacht haben, bei der UNO sich die Erkenntnis, die viele schon längst zu Kenntnis genommen, nur wenige jedoch eingepreist haben (die Börsianer haben im Einpreisen schlechter Nachrichten weitaus mehr Übung), durchgesetzt hat, dass die 1,5 Grad plus zur Jahrhundertwende kaum noch zu erreichen sind (eine Klimafrau ist schon froh, dass wegen der bisherigen Maßnahmen aus 2,7 Grad vor noch ein paar Jahren nun 2,5 geworden sind), Steinmeyer bravourös einen Luftalarm in der Ukraine überstanden hat (bei einem Mann mit einem solch großen Ego hätte es niemanden verwundert, wenn er aus Angst, die Russen könnten ihn entführen und dann auf dem Roten Platz ausstellen, aus der Stadt nahe der Grenze geflohen wäre), und unser Bundeskanzler in Griechenland war, wo er feststellen musste, dass selbst vor diesem idyllischen Land deutsches Kriegsgerät nicht halt macht – wo Scholz auch hinfährt, Leoparden und Marder sind schon vor ihm eingetroffen, was nicht weiter schlimm wäre, wenn die keinen Ärger machen würden (in dieser Region stößt sich Erdogan an denen). Wer will da noch irgendwo ankommen (außer Frau Strack-Zimmermann natürlich)? Wenn das Volk den Eindruck hat, für Scholz ist der Weg das Ziel, dann braucht er bei den nächsten Wahlen erst gar nicht anzutreten – eine Fahrt im Schlafwagen nach Athen würde man ihm Übel nehmen. Es gibt aber auch gute Nachrichten – Musk hat Twitter erworben. Nun muss Trump nur noch die Wahlen gewinnen, um in der Tagesschau mit seinen Tweets Gehör zu finden. Die große Frage ist, ob Musk ihm erlaubt, am Montag mit seinem alten Account loslegen zu dürfen. Wäre ich an seiner Stelle, würde ich ihn von vorne anfangen lassen. Das wird wohl der spannendste Reformationstag nach Jahren, ja vielleicht seit Luthers Thesenanschlag überhaupt.
PS: Im Osten nichts Neues, außer dass auf den Karten nun die Gebiete eingezeichnet sind, die die Russen noch nicht erobert haben. Das verspricht nichts Gutes – es wird noch härter werden. 8 zu 1 soll die Verlustrate sein. Angeblich lassen die Ukrainer viele ihrer Verwundeten im Feld zurück. Sollten die Zahlen stimmen, ist es zu früh, über Kherson zu sagen, es sei Putins Stalingrad, wie der Spiegel meint.