Ein gesondertes Wahlrecht für Rentner?

Die Rentner sind daran schuld, auch wenn das Durchschnittsalter der Tories, von denen zwei Drittel Boris unbedingt als Premier sehen wollen, nur bei 57 Jahren liegt, was aber für die Konservativen bei denen die Meinung gilt, wer in diesem Alter noch arbeitet, der muss in seinem Leben irgendetwas falsch gemacht haben, nicht viel heißt. Das mag zwar hart und unsozial für alle, die kein Tory werden wollen, klingen. Jene aber, die unbedingt dazu gehören wollen, jedoch voll in die erste Hürde gerannt sind (A man who, beyond the age of 26, finds himself on a bus can count himself as a failure.), haben immerhin noch 31 Jahre Zeit, sich Anerkennung zu verschaffen. Egal ob als Frischling oder als Methusalem – der Rentner wählt grundsätzlich immer den Politiker, der dem Land und dem Klima am meisten schadet. Nach Trump nun Boris. Und AKK, die Kanzleikandidatin der Union, hat auch schon herausgefunden, wie sie ticken – als neue Verteidigungsministerin fordert sie viel mehr Geld für den Bund. Bei den westdeutschen Rentner, die glauben, bei einem Einmarsch der Russen würden die Deutschen erst vor Kassel Widerstand leisten, kommt das bestimmt gut an. Je mehr Geld für die Soldaten, desto geringer die Chance, im Falle eines Überfalls womöglich im neuen Volkssturm den Feind abwehren zu müssen. Das amerikanische Fernsehen ist da weiter – weil er die USA wie eine Zitrone ausquetscht, steht der militärisch-industriellen Komplex hart in der Kritik (jedenfalls bei CNN). Das war fast schon wie zu von Schnitzlers Zeiten. Nur das Wort „Profit“, das bei „Sudel Ede“ in jeder Sendung mindestens dreimal fiel, hat gefehlt. Warum wählen Rentner Politiker, die sich mit Problemen beschäftigen, die gar nicht existieren (wie eben die Bedrohung)? Oder Leute bevorzugen, die Antworten liefern, die vor 30 Jahren noch zeitgemäß waren, heute aber völlig kontraproduktiv sind? Die nächsten Wahlen kommen bestimmt. Und sollte der Trend, immer auf das falsche Pferd zu setzen, anhalten, müsste für Rentner ein gesondertes Wahlrecht ausgearbeitet werden. Bspw. könnten deren Stimmen halbiert werden, so dass am Ende der Wahl Union und SPD gleichstark wären.

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