Ist der Männertag, wie wir ihn kennen, am Ende? Da lese ich seit der Renaissance der Heimarbeit, Frauen seien, weil sie sich neben ihren Beruf noch um den Haushalt sowie die Kinder kümmern müssten, während ihre Männer sich ausschließlich ihren Jobs widmen würden, die eigentlichen Leidtragenden der Krise, um dann vorgestern festzustellen, dass reine Männergruppe nicht mehr das Bild am Herrentag prägen. Vermutlich ist es noch zu früh, zu behaupten, sie sind im Begriff, auszusterben. Auf alle Fälle sind am Männertag nicht mehr nur sie ausschließlich anzutreffen. Dafür werden die Gruppen, in den Frauen und Männer gleich stark vertreten sind, immer mehr. Ein Trend, den dieser Blog natürlich begrüßt, jedoch nicht verschweigen will, man könne sie auch zum Dank dafür, dass sie sich 6 Wochen lang abrackerten, mitgenommen haben. Nächstes Jahr wissen wir mehr, wenn alles hoffentlich wieder so sein wird, wie es mal wahr (der Männertag gehört natürlich zu den vielen Ausnahmen). Nach dem verlängerten Wochenende geht es erst einmal weiter wie gehabt, was bei den Kindern mich in großes Erstaunen versetzt – meine Generation wäre schon längst von zu Hause getürmt, statt in der Wohnung zu sitzen. Wir hätten die vielen freien Tage genutzt, um draußen zu spielen. Wenn ich nicht wüsste, dass es für Kinder von heute normal ist, den ganzen Tag beobachtet zu werden – nur nachts lässt man noch sie allein (die Betonung liegt auch noch) –. würde ich sie bedauern. Hätte der Virus vor 50 Jahren zugeschlagen, wäre die Polizei nur damit beschäftigt gewesen, nach Kindern, die abgehauen sind, zu suchen. Eine Ausgangssperre hätte höchstens eine Woche gehalten. Schnell wäre die Einsicht gereift, dass sie besser in der Schule aufgehoben wären, als ihre Umgebung unsicher zu machen. „Virenschleudern“ hätten sie uns hinterhergerufen. Wie wären es wohl, die die Alten angesteckt hätten. Im Amazonas könnten diese Rolle die Missionare, denen Bolsonaro gegen den Willen der Eingeborenen erlaubt hat, in deren Reservaten zu bleiben, übernehmen (Evangelisten, versteht sich). Ein Schelm, wer Böses dabei denkt (siehe Schicksal der Feuerlandindianer). Sind die Ureinwohner ausgerottet, ist es für ihn ein Leichtes, weiteres Land urbar zu machen. Alleine im Corona-Monat April wurden 65% mehr Holz als noch vor einem Jahr geschlagen. Sieht so der Aufbruch aus dem Kohlendioxidzeitalter aus? Wohl kaum. Zu allem Überfluss ist Brasilien nicht das einzige Land, das glaubt, weiter Raubbau an der Natur betreiben zu können. Russland hat gegenüber der Krim ein Kohlehafen in Betrieb genommen – Kapazität 35 Millionen Tonnen (sicherlich zu weit weg von Orten wie Jalta, deren Ruf der anfallender Staub hätte arg ramponieren können). Die Russen werden sie los. Und das vermutlich noch recht lange, denn um den Anstieg der Temperatur auf vertraglich vereinbarte 1.5 Grad Celsius zu begrenzen, bedürfte es einen permanenten Shut- und Lockdowns – da sind gleich bis zu 45 Prozent Senkung drin.
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